Hallo liebe/ er Fragesteller/ in,
ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass das Fließverhalten des Heizungswassers im Heizungssystem optimiert wird. Ohne einen hydraulischen Abgleich tritt folgendes Phänomen auf: Wasser sucht sich immer den geringsten Widerstand, sodass Räume die sich nah an der Wärmequelle befinden sehr warm, also überheizt sind, und Räume die weit entfernt zu kalt sind. (siehe Skizze)
Skizze 1: Heizungssystem ohne hydraulischen Abgleich - CC BY-NC-SA 3.0 DE von Martin Schlobach - www.haustechnikverstehen.de
Damit dieses Phänomen nicht mehr auftritt, werden meist sogenannte „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ durchgeführt. Dazu gehören das Anheben der Vorlauftemperatur und die Veränderung der Heizkurve sowie das Anheben der Förderhöhe und Leistung der Heizungspumpe.
Durch diese „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ werden die weit entfernten Räume meist warm und das Problem scheint gelöst. Es treten jedoch neue Probleme auf. Durch die Anhebung der Vorlauftemperatur findet eine Anhebung der gesamten Temperatur im Gebäude statt, sodass die Räume welche sich nah an der Wärmequelle befinden so stark überheizt sind, dass die Wärme meist nur durch übermäßiges Lüften aus den Räum abgeführt werden kann. Weiterhin können durch den höheren Volumenstrom und den höheren Förderdruck der Heizungspumpe Fließ- und Knackgeräusche im Heizungsnetzt auftreten.
Für die hohen Vorlauftemperaturen und die Änderung der Pumpenparameter wird also mehr Energie aufgewendet, welche die Ursache des Problems nicht löst. Die Folgen sind ein erhöhter Energieverbrauch im Wärme und Strombereich.
Mit einem hydraulischen Abgleich können diese Probleme beseitigt und das Fließverhalten des Heizungswassers optimiert werden.
Liebe Grüße! Martin