Eine Antwort hierauf ist von vielen Systemfaktoren abhängig. Die Leistung der Anlage (inkl. Aufstellungsbedingungen) ist neben dem Verbrauchsprofil (Personenzahl und Tätigkeiten) das Fundament der dazu erforderlichen Einschätzung. Weiter wichtige Faktoren sind Art und Größe von beachtlichen Verbrauchern und Speichern. Dabei kommen auf Seiten der Verbraucher Klimaanlagen, Elektrofahrzeuge, Swimmingpools o.ä., und für Speicher Akkusysteme oder die Wärmespeicherung in Betracht. Meinen Erfahrung nach kann ein typischer 3-4 Personen Haushalt, mit einer üblichen 5kWp Anlage, elektrischem Kochen und günstigen, nacheinander liegenden Betriebszeiten von Spülmaschine und Waschmaschine ohne Weiteres (ohne Klimaanlage, Akku o.ä.) leicht über 30% Eigenverbrauch erreichen. Durch eine hinreichend große Speichereinrichtung (Akkusystem oder Brauchwasser) sind darüber hinaus weitere 35-45% zusätzlich gut realisierbar. Die Kombination von Akku- und Wärmespeicher ermöglicht zwar nahezu 100% Eigenverbrauch, kann wegen der dann jedoch eingeschränkten Nützlichkeit der Teilsysteme nur sehr bedingt als wirtschaftlich sinnvoll gelten. Wenn man o.g., seltenere Großverbraucher (die den Eigenverbrauch erheblich weiter erhöhen könnten) mal außer Betracht lässt, würden durch ein vollständiges Verbrauchermanagement, sprich eine Hausautomatisierung in einem solchen Fall fasst weitere 10% Eigenverbrauch ermöglicht. Das prinzipielle Hauptproblem beim vollständigen Eigenverbrauch besteht darin, dass Systembestandteile die an sehr sonnenreichen Tagen den Verbrauch ermöglichen könnten, ansonsten meist nutzlos sind. Mit sinkenden Einspeisevergütungen, und der damit einhergehenden Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage auf Grundlage der Energiekosteneinsparungen, wird daher die auf den kontinuierlichen Eigenverbrauch hin dimensionierte PV-Anlage vermutlich zunehmend in den Vordergrund geraten.