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Solarthermie mit Heizungsunterstützung in Italien

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Eingestellt 9, Mär 2012 in Solare Wärme, Heizen von Anonym

Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung sinnvoll?

Das Haus befindet sich in Italien/Apulien. Es besteht aus 3 Zimmern und 2 Bädern. Die Wohnfläche von ca. 90 qm wird mittels Fussbodenheizung gewärmt, die beiden Bäder mittels grosser Handtuchwärmer. Fussbodenheizung, Handtuchwärmer und sämtliches heisses Wasser werden mittels Liquigas betrieben, was mittlerweile nicht mehr gerade preiswert ist. Am/vor dem Haus befindet sich - genau in südlicher Richtung- eine Pergola mit einer Neigung von ca. 30°. Ist eine Solaranlage und wenn ja welche und in welcher Grösse sinnvoll, die dort auf der Pergola möglicherweise angebracht werden könnte?

   
Kommentiert 7, Apr 2014 von HausTechnik-Toskana (10 Punkte)
Wir haben uns mit unserem Sanitär- und Heizungsunternehmen auf Heizungsanlagen in Mittelitalien spezialisiert.  Seit 2006 reparieren, optimieren und modernisieren wir Heizungsanlagen in Italien.
Eine genaue Prüfung der Möglichkeiten ist natürlich nur vor Ort möglich, da dort der Montageaufwand abgeschätzt werden kann.  
Eine Solaranlage benötigt in der Regel auch einen Solarspeicher, hier fängt in der Regel das Hauptproblem in Italien an. Wo ist Platz für den Speicher?    Es ist durchaus möglich die Solarkollektoren auf dem Dach der Pergola zu montieren, wenn diese das Gewicht tragen kann.
Die Solar Anlage passt sehr gut mit die Fußbodenheizung zusammen, was zu einer sehr effizienten Nutzung der Sonnenenergie führt.   
Wenn aus organisatorischen Gründen die Montage der solar Anlage nicht möglichst kann ich auf jedenfalls den Austausch der Gastherme vorschlagen.   Mit der Gasbrennwerttherme unserer Hausmarke „Wolf“    Einsparungen von bis zu 50 % zu erwarten.

2 Antworten

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Beantwortet 9, Jul 2012 von Rolf Förster (34 Punkte)

Gebäude solarthermisch unterstützt zu beheizen ist prinzipiell immer sinnvoll. Dabei sind einige wichtige Dinge zu beachten:

  1. Die Lage des Hauses muss geeignet sein, genügend Sonnenenergie mittels der Kollektoren „einzufangen“. Dabei kann die Pergola hilfreich sein, wenn sie die nötige Tragfähigkeit besitzt. Im konkreten Fall hier kann eine Kollektorfläche von ca. 5 bis 8m² empfohlen werden. Je nach Kollektortyp muss man von einem Gewicht von ca. 20…25 kg/m² ausgehen.

  2. Es ist der Platz für einen nicht zu kleinen Pufferspeicher vorzusehen, der die Zeiten zwischen Wärmeangebot und Wärmebedarf ausgleicht. Anders als viele Fachkollegen empfehlen wir nicht nur 25…50 Liter sondern mindestens 100 bis 150 Liter Speichervolumen je m² Kollektorfläche. Die Praxis zeigt: Es gibt eine Vielzahl von zu kleinen aber praktisch keine zu großen Wärmespeicher.

  3. In der Regel ist ein Back-Up-System erforderlich, um Wärme zu erzeugen, wenn über einen längeren Zeitraum keine oder nicht genügend solare Energie verfügbar und die Reserven des Speichers (deshalb nicht zu klein!) aufgebraucht sind. Hier kann die i. d. R. vorhandene konventionelle Technik eingebunden werden.

    Im vorliegenden Fall ist neben der Gastherme die Fußbodenheizung sehr gut nutzbar, weil sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben wird. Das bedeutet, dass speziell in der Zeit, in der die Sonne rar und deren Strahlungsintensität gering ist, trotzdem solar unterstützt geheizt werden kann. Die Gasheizung muss dann vielleicht noch ab und zu einen Beitrag zur Trinkwassererwärmung leisten. Im Übrigen fällt beim Eigenheim die Trink-Warmwasserbereitung immer mit ab, wenn es solarthermisch beheizt wird.

  4. Und schließlich sind diese Komponenten hydraulisch und regelungstechnisch fachgerecht zu einem System zu verknüpfen. Das sollte ein örtlicher Fachbetrieb machen. Der hat auch die Empfehlung zu den Kollektortypen und sonstigen Komponenten. Sollte er einen kleinen Speicher empfehlen, weil ein größerer z. B. nicht durch die Tür passt, suchen Sie einfach mal im Internet nach dem Wärme-Hamster.

 

 

Kommentiert 7, Apr 2014 von HausTechnik-Toskana (10 Punkte)

Hallo

Um es kurz zufassen,  eine Prüfung der örtlichen Gegebenheiten ist für eine gute Beratung und Installation natürlich Elementar.

Vorausgesetzt  ihre Installation ist in Ordnung und funktioniert wirklich reibungslos, dann ist Ihre Idee diese Fußbodenheizung mit einer Solaranlage zu verbinden sehr gut.  Der Vorteil liegt einfach an den niedrigen Vorlauftemperaturen, welche eine Fußbodenheizung benötigt.  Diese könne auch im Winter in Mittelitalien erreicht werden.   In der Toskana haben wir seit 2006 viele Solaranlagen gebaut und wissen um die Bedürfnisse der Häuser und  ihrer Bewohner.

Wenn Sie eine Idee haben wo sie einen Solarspeicher 800-1000 Liter  aufstellen können, sehe  ich aus der Ferne keine technischen Probleme. Bürokratische Hindernisse können in Italien immer auftreten, aber das wissen Sie ja sicher selbst.

 Um den Gasverbrauch zu senken hilft es auch die Gastherme durch eine modere Gasbrennwerttherme mit modulierender Betriebsweise zu ersetzen.   Auf der Seite  http://haustechnik-toskana.com/waerme/brennstoffheizung/ wird Heiztechnik vorgestellt welche  gut funktioniert und für die speziellen Anforderungen in Mittelitalien geeignet ist. 

Ich hoffe Ihnen mit dieser Information weiter geholfen zuhaben.

 

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Beantwortet 6, Jul 2012 von Jan Gesthuizen (211 Punkte)

Das beschriebene Haus bzw. Grundstück klingt zumindest anhand Ihrer Beschreibung sehr geeignet. Da Sie in Apulien eher gemäßigte Winter haben, würde ich vermuten, dass in Ihrem Fall Flachkollektoren Sinn machen. Diese sind günstiger als Vakuumröhrenkollektoren, während im gemäßigten italienischen Klima die etwas niedrige Effizienz kaum ins Gewicht fallen dürfte. Manchmal sind Vakuumröhren in südlichen Ländern auch billiger, allerdings sollten Sie dann darauf achten, dass diese von einem echten Markenhersteller kommen. In diesem Sektor gibt es eine Menge Billigprodukte aus China. Wie groß die Anlage sein soll, hängt allerdings davon ab, wie groß der Solaranteil an der Heizung sein soll. Das können Sie quasi nach Belieben und Budget selbst entscheiden. Je größer die Anlage, desto weniger Gas brauchen Sie. Allerdings müssen Sie dann auch am Anfang mehr Geld in die Hand nehmen. Das sollten Sie dann aber mit einem Installateur, der ihnen die Anlage plant genau anhand des Gebäudes abstimmen.

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