Heute bei einer Heizungserneuerung auf Solar zu verzichten empfinde ich als sträflich - Solar (thermie) gehört heute auf jeden Fall dazu.
Rechnen? Rechnen tut es sich für unsere Umwelt immer und für den Geldbeutel auch. Die Frage ist nur wann! Dies kann niemand ganz ehrlich beantworten. Denn Wissen Sie, was morgen, in einem Jahr, in zwei Jahren usw. Gas, Öl, Pellets usw. kosten? Ich nicht! Natürlich vermuten wir alle eine Steigerung, aber 1%, 10% oder 100% in 10 Jahren? Also alles Milchmädchen Rechnungen.
Ich sage unseren Kunden immer, dass unsere ausgereiften Großserienkollektoren länger halten, als sie brauchen um sich bezahlt zu machen. Das ist für mich wichtig! Ob sie nun nach 10 oder 15 Jahren Geld verdienen, spielt dabei erst einmal keine Rolle.
Aber schauen wir einmal, wann sich was lohnt.
Solar für Warmwasser: Hier können sie mit Flachkollektoren 50-65% der Jahresenergiemenge decken, mit guten Röhrenkollektoren bis zu 80%.
Das klingt erst einmal sehr gut. Aber von Ihrem Gesamtenergieverbrauch sind nur etwa 7-15% für Warmwasser und davon dann max. mit 80% Solar möglich abzudecken!
Bei einer heizungsunterstützenden Anlage können sie in der Regel ohne Probleme 30-40% und wenn es gut läuft bis zu 50-60% decken. Im Passivhaus sogar nahezu 100%.
Kostet eine 4,3m² Warmwasser Solaranlage ca. 2250,- Euro, müssen sie bei Heizungsunterstützung mindestens 6500,- Euro für das Material bezahlen.
D.h. bei Warmwasser hochgerechnet (80% von 10% der Gesamtenergiemenge) 2250,- Euro/8 = 281,25 Euro pro 1% Ersparnis. Bei Heizungsunterstützung niedrig gerechnet (30% von der Gesamtenergiemenge) 6500,- Euro/30 = 216,67 Euro pro 1% Ersparnis.
Sie sehen, heizungsunterstützt lohnt sich auf jeden Fall mehr. Vor allem da hier noch viel mehr Potenzial steckt. Zusätzlich weitere Ersparnisse durch weniger Kessellaufleitungen usw. entstehen.
Zur Heizquelle:
Mit was sie heizen sollen, ist aus der Ferne schwer zu sagen. Am komfortabelsten ist auf jeden Fall Erdgas. Sie benötigen wenig Platz, brauchen keinen Brennstoff kaufen und brauchen kein Lager. Zudem ist der Kessel relativ preiswert. Allerdings ist auf lange Sicht gesehen – bisher Erdgas teurer als Öl oder Pellets – was sich theoretisch ändern könnte, ich aber nicht glaube.
Mit Öl benötigen sie Platz, es könnte riechen aber sie können ein wenig den Preis mitbestimmen, wenn sie zur richtigen Zeit einkaufen. Öl ist aber vermutlich in den nächsten Jahren am stärksten steigenden unter den fossilen Brennstoffen.
Holzpellets benötigt wie Öl Platz, riecht aber nur angenehm nach Holz. Ein guter Kessel ist teurer aber rechnet sich schnell, wenn man nicht im Passivhaus wohnt. Umso mehr Verbrauch umso besser. Da die Heizkosten 30-50% unter dem von Öl liegen und sich damit die höheren Anschaffungskosten rechnen. Für die Umwelt auf jeden Fall ein großes PLUS!
Ganz toll – wenn man das gemütliche Feuer mag – ist ein Kaminofen. Dieser sollte auf jeden Fall eine Wassertasche (Anschluss) haben. Dann können sie ihn mit an den Solar Kombispeicher anschließen und haben anstatt 280°C Abgastemperatur nur noch 100-140°C – der Rest der Wärme wird über den Speicher im ganzen Haus genutzt.