Sie haben die Antwort ja schon selbst vorformuliert. In der Lebenssituation Etagen-Mietwohnung ohne eigenen Stellplatz kann das Fahrzeug nicht zu Hause geladen werden. Ausreichende Infrastruktur in der Wohngegend ist aktuell ebenfalls nicht vorhanden. Wenn der tägliche Weg zur Arbeit zum Pendeln mit einer Akkuladung reicht, dann könnten Unternehmensparkplätze mit Ladepunkt eine Alternative sein.
Induktionsladung wäre sicherlich besonders schön, wird aber noch einige Zeit benötigen. Denn Induktion funktioniert nur dann mit einem akzeptablen Wirkungsgrad > 95%, wenn wirklich alles passt. Genau richtige Positionierung über der Ladeplatte (automatisches Ausrichten durch das Fahrzeug), ein Abstand kleiner 8 cm zwischen den Induktionsplatten - und das alles über die Fahrzeughersteller standardisiert. Da reden wir sicher nicht nur von 10 Jahren, bis das mal in der Breite ankommt.
Bis dahin könnten Systeme wie Ubitricity helfen, die ein kabelgebundenes Laden an Straßenlaternen ermöglichen. Aber auch diese sind noch in der Feldtest-Phase und benötigen Laternen, die dicht am Straßenrand / Parkplatz stehen, damit die Kabel keine Stolperfallen werden.
So bleiben Elektroautos momentan überwiegend den privaten Nutzern in den Speckgürteln der Städte und auf dem Land vorbehalten, die auf einen eigenen Parkplatz und Stromanschluss zurückgreifen können. Unternehmen benötigen entsprechende Parkflächen und Ladepunkte.
Eine Ausnahme kann vielleicht ein Renault Zoe bieten. Dies ist momentan das einzige Fahrzeug, das an den häufig aufgebauten 22kW AC-Ladesäulen in den Städten in gut einer Stunde wieder voll geladen werden kann. Wenn sie dies geschickt in Ihren Alltag einbinden (Laden wird verbunden mit Einkauf, Bummel, Abendgestaltung), dann brauchen Sie vielleicht weder einen Ladepunkt zu Hause noch beim Arbeitgeber.