Mega-Photovoltaik-Projekte in der Wüste sind mir auch nicht bekannt - obwohl es offenbar einige kleinere Anlagen dieser Art dort gibt.
Der Grund dafür ist einfach: Solar-thermische Kraftwerke sind dort im Allgemeinen preiswerter zu bauen. beispielsweise diese Anlage hier: http://www.helmholtz.de/forschung/energie/aktuelle_einblicke/archiv/sonnenstrom_aus_der_wueste/ .
Diese Technik funktioniert in Wüstenregionen schon seit ca. 20 Jahren - und ist mittlerweile einigermaßen ausgereift. Dass das DESERTEC-Projekt dennoch geplatzt ist, dürfte andere Gründe haben. Links dazu:
Bleibt die Frage nach dem Transport.
Zum Aufwand in der Dimension "Kosten" kann ich hier leider nicht viel beisteuern - aber sie dürften erheblich sein.
Abschätzen kann man jedoch die Übertragungsverluste. Diese betragen je nach Technologie 3-8 Prozent je 1000 km, wobei die "effizienteren" Technologien wie z.B. HGÜ leider durch höhere Konverterverluste "ergänzt" werden. Bei Entfernungen von einigen 1000 km hat aber HGÜ eindeutig "die Nase vorn". - Leider kommt bei 3000 - 6000 km Entfernung inklusive Konverterverluste (werden meist unterschlagen!) trotzdem nur gut die Hälfte bis 2/3 der eingespeisten Energie an.
In Anbetracht solch hoher Verluste würde ich -für Mitteleuropa bestimmten- Sonnenstrom aus z.B. afrikanischen Wüsten eher für die Umwandlung in Methanol oder Methan favorisieren, um damit hierzulande den Winter und andere energieschwache Zeiten zu überbrücken. Also ein bischen anders als man sich das in diesem Artikel zum Speicherproblem vorstellt - der übrigens dennoch sehr lesenswert ist.