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PV-Anlage mit Batteriespeicher für ein Bekleidungsgeschäft

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Eingestellt 16, Mai 2013 in Photovoltaik von Anonym

Empfehlen Sie Photovoltaik mit Stromspeicher für Bekleidungsgeschäft?

Wir haben ein Bekleidungsgeschäft mit ca. 45000 kW Jahresstromverbrauch. Jetzt haben wir uns entschlossen unsere Energiekosten mit einer Photovoltaikanlage zu verbessern und möglichst hohen Eigenbedarf zu erzielen. Meine Frage, da von Anbietern befürwortet oder negativ bewertet, ob eine Anlage mit Stromspeicherung für uns interessant ist? Es ist eine Anlage mit ca. 24 kW geplant, mit Ost - West-Ausrichtung. Unsere Geschäftszeiten sind von 8.30 - 12.00 und 13.30 - 18.00 Uhr, somit für Eigenverbrauch des erzeugten Stroms günstig.

   

3 Antworten

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Beantwortet 5, Jun 2013 von Christian Höhle (217 Punkte)

Die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage mit Eigenverbrauch ist alles andere als einfach. Das liegt daran, dass verschiedene Faktoren mit hinein spielen, die selbst bei genauerer Betrachtung nur sehr schwer abgeschätzt werden können:

  • Wie wird der Strom im zeitlichen Verlauf verbraucht?
  • Wie genau verhält sich die Energieerzeugung bei meiner speziellen Ausrichtung und Neigung - besonders wenn unterschiedliche Dachflächen und / oder Neigungen vorhanden sind?
  • Wie genau passt beides zusammen?
Bei Integration eines Batteriespeichers wird die Sache nicht gerade einfacher. Je nach Last kann der Batteriespeicher mehr oder weniger Energie umsetzen. Neue Fragen tauchen auf:
  • Wie groß ist die Lastaufnahme meiner Verbraucher im Vergleich zur PV?
  • In welchen Abständen sind meine Verbraucher aktiv?
  • Welche Speichergröße wird verwendet?
  • Welche Speichertechnologie (Blei / Li-Ion) wird verwendet?
  • Wie viel der gesamten Batteriekapazität kann tatsächlich zur Eigenverbrauchserhöhung genutzt werden?
Wenn dann noch ein Energiemanagement hinzu kommt - also die aktive Verschiebung des Energieverbrauchs in die PV-Zeit - wird es noch komplizierter:
  • Wie gut waren meine Verbraucher zuvor an die PV-Zeit ausgerichtet?
  • Wie weit kann und will ich die Verbraucher verschieben lassen?
  • Lassen sich die Verbraucher überhaupt verschieben?
Ob sich eine PV Anlage mit Batteriespeicher und Energiemanagement lohnt, hängt von der Steigerung des Eigenverbrauchs ab. Die oben genannten und viele weitere Fragen zeigen, dass es hierzu keine einfache Antwort gibt. Deshalb gibt es Programme wie Sunny Design (http://www.sunnydesignweb.com/), die bei der Berücksichtigung dieser vielen Details helfen und eine grobe Abschätzung liefern können. Hierbei werden keine Pauschalaussagen getroffen, sondern es können (falls solche verfügbar sind) konkrete Lastprofile des eigenen Verbrauchs genutzt werden. Hier kann man dann unterschiedliche Lösungen (z.B. mit und ohne Speicher) miteinander vergleichen und schauen, ob der höhere Eigenverbrauch den höheren Systempreis rechtfertigt. Aber letztendlich kommt es ja auch nicht immer nur auf den Preis an ;-)
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Beantwortet 1, Aug 2014 von Armin Schmiegel (113 Punkte)
Ob sich ein Speicher für Sie lohnt hängt von Ihrem Nachtverbrauch ab. Tagsüber werden Sie bei der Größe Ihrer Anlage sehr viel, wenn nicht sogar alles direkt verbrauchen. Der Hauptertrag eines Speichersystems besteht darin gespeicherten Strom in der Nacht zu verbrauchen. Das sogenannte "Peak-Shaving", also das Buffern Einspeisespitzen ist finanziell nicht so relevant, da die Einspeisevergütung mittlerweile relativ gering ist.

Ich vermute, dass Sie zwischen 5-8kWh pro Nacht (nach Sonnenuntergang) verbrauchen. Da Sie Ihren Laden beleuchten und vielleicht noch IT-Systeme laufen lassen. In diesem Fall wäre eine Speicherkapazität zwischen 4-6kWh nutzbarer Speicher ausreichend.

Wichtig ist es aber zu klären, ob Sie diesen Speicher auch stets befüllen können, oder der direkte Eigenverbrauch bereits die gesamte Erzeugung verbrauch.
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Beantwortet 1, Aug 2014 von Peter Boka (12 Punkte)
Bei einem Jahresverbrauch von 45.000 kWh und einer 24 kWp PV Anlage werden Sie den täglich erzeugten Solarstrom zu großen bis sehr großen Teil im Geschäft verbrauchen. Daher empfehlen wir in diesem Fall keinen Solarstromspeicher einzusetzen.

Eine intelligente Haussteuerung ist hier eher zielführend.  Die Ost - Westausrichtung sehen wir als vorteilhaft an.

Unser Fazit:

Photovoltaik lohnt sich in der Regel immer und wenn dann noch der Verbrauch im Haus deutlich höher ist als die Stromerzeugung mit der PV Anlage,kann man, gute Qualität in Material und Umsetzung vorrausgesetzt, kaum etwas Falsch machen.

Herzlichst

 

Peter Boka
Kommentiert 1, Aug 2014 von Klaus Hying (930 Punkte)
Was in dem konkreten Fall für eine Speicheranwendung sprechen könnte, sind die Öffnungszeiten von 8.30 - 12.00 und 13.30 - 18.00 Uhr. Die Mittagspause mit vermutlich geringem Stromverbrauch fällt mit der Spitze der Stromproduktion der PV-Anlage zusammen.
Ob sich eine Speicherlösung rechnet ist eine ganz andere Frage, die vom Strompreis, dem Lastprofil und nicht zuletzt von den Kosten und Eigenschaften eines Speichersystems abhängen.
Da bei den Speichern aktuell sehr viel in Bewegung ist, sollte man die PV-Anlage sofort errichten und eine spätere Nachrüstung eines Speichers auf jeden Fall in Betracht ziehen.
Im vorliegenden Fall könnte der Fragesteller mit einer Speicherlösung vermutlich seinen selbst produzierten Strom fast komplett selbst verbrauchen.
Kommentiert 1, Aug 2014 von Peter Boka (12 Punkte)
In diesem Fall würden wir, wie gesagt, zunächst auf einem Speicher verzichten, wenn später das Lastprofil vorliegt kann man sehen wie hoch der Eigenverbrauch ist und wie er sich darstellt. Aufgrundlage dieser Auswertung ist die Entscheidung für oder gegen einen Stromspeicher entspannter möglich.

Herzlichst

Peter Boka
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