Ich kann mich nur anschließen, dass man im Zweifelsfall seinen behandelnden Arzt konsultieren sollte.
Allgemein muss aber deutlich zwischen aktiven und passiven Implantaten unterscheiden werden.
Bei einem Herzschrittmacher handelt es sich um ein aktives Implantat, das über einen Signaleingang elektro-physiologische Messwerte empfängt und dann als Reaktion bei Bedarf über einen Signalausgang Impulse an das Herz abgibt. Wenn jemand mit einem Herzschrittmacher starken elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist, kann es beim Signaleingang zu falschen Werten kommen, die dann zu Fehlfunktionen des Herzschrittmachers führen können, sei es das falsche Impulse gesendet werden oder notwendige ausbleiben.
Bei einem Stent hingegen handelt es sich um ein passives Implantat, das als rein mechanische Funktion den Verschluss einer Arterie verhindern soll. Enthält der Stent ferromagnetische Bestandteile, können hochfrequente elektromagnetische Felder theoretisch zu einer Erwärmung führen. Diese Wärme, sofern sie überhaupt relevant oder messbar sein sollte, dürfte meiner Ansicht nach aber schnell durch das umgebende Gewebe und dem Blutstrom in der Arterie abgeführt werden. Es gibt aber auch Stents, die keine Materialien mit ferromagnetischen Eigenschaften enthalten. Dann besteht kein zusätzliches Risiko.
Weiterhin spielt auch die Entfernung zum Wechselrichter eine entscheidende Rolle. Wenn man sich also nicht in unmittelbarer Nähe der Quelle aufhält, reduziert sich das Risiko weiter.
Wechselrichtern müssen EMV Vorschriften einhalten, so dass nach Unfallverhütungsvorschrift BGV/GUV-V B11 keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind.
Klaus Hying