Das Thema ist leider nicht ganz einfach. Die kurze Antwort:
Zwischen einem (internen) NA-Schutz und einer ENS (bzw. SMA Grid Guard) gibt es keinen Unterschied. Als Kuppelschalter bezeichnet man die redundant ausgeführte, separate Schalteinrichtung für den externen NA-Schutz.
Und hier die lange Antwort:
ENS steht für Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordnetem allpoligen Schaltern“ und ist Teil einer „selbsttätigen Freischaltstelle für Eigenerzeugungsanlagen“, wie sie in der E DIN VDE 0126 im April 1999 erstmals definiert wurde. Es handelt sich also nicht um eine SMA-spezifische Funktion, sondern um eine vorgeschriebene Vorrichtung, die ein weiteres Einspeisen von Solarenergie sicher verhindert, wenn das öffentliche Versorgungsnetz ausgefallen sein sollte.
Seit der 2006 veröffentlichten Fassung 0126-1-1 muss die ENS einfehlersicher ausgeführt sein – also nicht nur mit redundanter Netzüberwachung und Schalteinrichtung, sondern zusätzlich mit einer Fehleranzeige und -auswertung. Das Gesamtpaket dieser Sicherheitsfunktionen in SMA Wechselrichtern heißt SMA Grid Guard.
In der Funktion unterscheiden sich SMA Grid Guard bzw. die „moderne“ ENS nicht vom NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz), der von der VDE Anwendungsregel 4105 für Solaranlagen mit mehr als 30 kVA Leistung als externe Überwachungseinrichtung in Kombination mit einem Kuppelschalter gefordert wird. Auch der NA-Schutz muss einfehlersicher ausgeführt sein. Es handelt sich um ein separates Gerät, das die relevanten Netzparameter überwacht und gegebenenfalls den separaten Kuppelschalter aktiviert (bestehend aus zwei in Reihe geschalteten und passend dimensionierten Schützen bzw. Leistungs- oder Lasttrennschaltern).
Der Kuppelschalter für den externen NA-Schutz muss übrigens nicht einfehlersicher sein, sondern lediglich über redundante Schaltorgane verfügen. So gesehen ist eine ENS bzw. ein interner NA-Schutz überlegen. Vorgeschrieben ist jedoch eine Prüftaste, mit der ähnlich wie bei FI-Schaltern die Funktion der Schaltorgane getestet werden kann.
Noch ein Hinweis: Die vergleichsweise aufwändige Inselnetzerkennung im externen NA-Schutz kann entfallen, wenn alle Wechselrichter der PV-Anlage über eine eigene Inselnetzerkennung verfügen. Diese Lösung spart eine Menge Aufwand und ist mit sämtlichen SMA Wechselrichtern möglich. Aus diesem Grund fällt der von SMA angebotene NA-Schutz (Produktname: SMA Grid Gate) entsprechend kompakter und kostengünstiger aus.