Hallo,
nach dem Marktrisikoprämienmodell (CAPM=Capital Asset Pricing Model) setzt sich
die erwartete Rendite μi
eines risikobehafteten Wertpapiers (oder Investition) im Marktgleichgewicht zusammen aus dem risikolosen Zinssatz rf
und einer Risikoprämie. Die Risikoprämie ist das Produkt aus dem Marktpreis für das Risiko μmrf
und der Risikomenge βi
der betrachteten Anlagemöglichkeit.
Früher (vor der Finanzkrise 2008) war der risikolose Zinssatz
die Rendite von Staatsanleihen. Dem kann heute nicht mehr unbedingt entsprochen werden. Allerdings sind die Staaten und die Notebanken als "Lender of last resort" wohl immer imstande den Kapitaldienst für Staatsanleihen durch Prolongationen der Anleihenlaufzeiten und durch Zinspolitik (Stichwort: ultralockere Geldpolitik) zu erbringen. Also würde ich sagen:
= 0
Die Risikomenge
ist das Volatilitätsmaß. Ein Volatilitätsmaß von 1 besagt, steigt der Markt um 10%, so steigt das Wertpapier/Investitionswert um 10%. Eine Photovoltaik-Anlage wird immer Strom produzieren, egal ob der Markt (wie z.B. der DAX) um 10% steigt oder fällt. Der Preis des Stroms ist erst mal auf 20 Jahre durch die staatliche Einspeisevergütung gesichert (Spanien, Italien ausgenommen), danach hängt er wohl schon am Marktgeschehen. Aber insgesamt würde ich von einer niedrigen Korrelation sprechen: vielleicht 0,2 ?
Die Risikoprämie
μmrf
als Differenz zwischen Rendite des Marktportfolios (z.B. DAX) und dem risikolosen Zinssatz. Der DAX hatte in den letzten 30 Jahren eine Rendite von ca. 8% erzielt.
Also zusammengefasst: 0 + 0,2 x (8% - 0%) = 1,6%
Final: Letzendlich hängt es auch von der Renditeerwartung des Investors ab bzw. von seinen Alternativanlagemöglichkeiten unter Berücksichtigung des Risikos. Zinssätze über 2% halte ich aktuell nicht für angemessen.