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Macht die Energiewende Strom teurer?

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Eingestellt 12, Feb 2016 in Energiewende von Klaus Müller (38 Punkte)

In den Medien liest man immer wieder: "die Energiewende macht Strom teurer". Die Argumentation geht dabei meistens so:
- Seit Jahr x ist der Strompreis für Endkunden um xy gestiegen
- Der Löwenanteil dafür geht auf die EEG-Umlage zurück
- Also macht die Energiewende Strom teurer.

Passend dazu liefert der BDEW Statistiken, die zeigen, dass der Strompreisanteil für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb seit 1998 konstant geblieben sind, die Kosten für Abgaben, Steuern und Umlagen aber massiv gestiegen ist. Siehe hier: https://www.bdew.de/internet.nsf/res/70842D8DCAE68ED3C1257F45003858BC/$file/160119_BDEW_Strompreisanalyse_Januar2016.pdf

Allerdings ist die Umlage auch deshalb so hoch, weil der Börsenstrompreis so niedrig ist. Liegt also alles am neuen Wälzungsmechanismus? Und seitdem profitieren halt die großen Verbraucher und Versorger und die Hauptlast der Energiewende tragen die kleinen Verbraucher?

Außerdem noch meine Frage zu den Kosten der Energiewende allgemein: Kann man einfach, wie oben beschrieben, die EEG-Umlage plus andere Umlagen und etwas gestiegene Netzentgelte hernehmen und argumentieren, das seien die Kosten für die Energiewende? Welche Kosten wären ohne EE und deren Förderung aufgekommen? Müsste man diese Kosten nicht mit den Kosten der Umlange etc. verrechnen?

Also, lange Einleitung: Wie kann man die Kosten der Energiewende möglichst fair beurteilen? Und wird Strom dadurch teurer? Wie teuer wäre er jetzt ohne Energiewende?


   

1 Antwort

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Beantwortet 15, Feb 2016 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Klaus Müller,

ich denke die Bewertung, was der Strom ohne Energiewende kosten würde ist für den Laien kaum nachvolziehbar. Wenn man jedoch die ganze Argumentation zum geplanten AKW Hinkley Point C in den vergangenen Jahren beobachtet wird schnell klar, dass es auf jeden Fall teurer wird auf die Energiewende zu verzichten. So ist die garantierte Vergütung für den Strom aus Hinkley Point C bereits 2015 höher wie die aktuelle Vergütung für Strom aus PV oder Windkraftanlagen. Die Vergütung wurde jedoch sogar für 35 Jahre zugesichert und es gibt als "Bonus" sogar noch einen Inflationsausgleich.

Eine schöne Grafik zu diesem Thema gibt es hier:

http://www.ews-schoenau.de/kampagne/hintergrundinfos.html

Gruß, Heinz Geckler

Kommentiert 10, Mär 2016 von Klaus Müller (38 Punkte)
Hallo Herr Geckler,

vielen Dank für den Link zu Hinkley Point C - schade, dass man AKW-Strom mit Vergütungen ausstattet ... Nicht zu vergessen, dass Atomstrom, zumindest in D, ohnehin schon gefördert wird.

Zum Thema "Macht die Energiewende Strom teurer" habe ich hier mal meine Ergebnisse zusammengeschrieben.
www.beegy.com/blog/macht-die-energiewende-strom-teurer

Würde mich interessieren, was Sie dazu denken... Außerdem interessant: DPA-Meldung: Strom wäre auch ohne Energiewende so teuer wie heute - für Unternehmen sogar noch teurer http://bit.ly/1UPTM2C
Kommentiert 10, Mär 2016 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Müller,
danke für Ihre Antwort. Die Informationen hinter den von Ihnen vorgestellten Links bestätigen meine Einschätzungen zu 100%. Wir sollten uns jedoch nicht entmutigen lassen. Ich stehe weiterhin zu meiner festen Überzeugung, dass die Zeitspanne überschaubar ist, in der unsere zukünftigen Bauherren feststellen werden "Ohne den konsequenten Einsatz erneuerbarer Energien ist das Bauen nicht mehr zu finanzieren".
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