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Erhöhen PV-Speichersysteme mit eigenverbrauchsoptimierter Betriebsstrategie die Netzbelastung?

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Eingestellt 24, Apr 2015 in Photovoltaik von Anonym
   

2 Antworten

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Beantwortet 27, Apr 2015 von Christian Höhle (217 Punkte)
Bearbeitet 29, Apr 2015 von Christian Höhle

Es hängt wesentlich von der Art der Speichersteuerung ab. Einfache Speicher laden oft morgens sobald der erste Überschuss da ist. Sobald sie voll sind, nehmen sie keine Leistung mehr auf. Wie man in der folgenden Grafik sieht, führt dieses Verhalten zu einem steileren Anstieg der eingespeisten PV Leistung (gelb) als das ohne Batterie der Fall wäre. Ältere oder wenig intelligente Speichersysteme stellen also für das Netz eine Belastung dar - insbesondere dann wenn es viele solcher Systeme im Stromnetz gibt die sich alle sehr ähnlich verhalten.

 

Prognosebasierte Speicher

Es gibt aber auch Speichersysteme, die nicht sofort beim ersten Überschuss laden, sondern die ihre Ladung bei viel erwarteter PV Erzeugung in die Mittagszeit verlagern. Diese Systeme vermeiden den steilen Anstieg der PV Einspeisung und tragen dazu bei, die Mittagsspitze zu dämpfen. Solche Speichersysteme entlasten tatsächlich das Stromnetz und sorgen - insbesondere wenn sie in großer Anzahl eingesetzt werden - aktiv für die Vermeidung von steilen Leistungsgradienten, die sonst durch teure Regelleistung ausgeglichen werden müssten.

 

Lastmanagement ebenso netzdienlich

Genauso netzdienlich wie intelligent eingesetzte Speicher ist übrigens auch eine Steuerung des Verbrauchs. In der vorherigen Grafik ist neben der Ladung des Batteriespeichers auch ein Verbraucher (15-16 Uhr) zu sehen. Ein Energiemanager (in diesem Fall der Sunny Home Manager) koordiniert Speicher und Verbraucher so, dass die Energie bestmöglich in der Mittagszeit genutzt und damit das Netz entlastet wird.

 

Sonnige Grüße,

Christian Höhle

Kommentiert 29, Apr 2015 von Michael Stöhr (1,180 Punkte)
Hallo Herr Höhle, den ersten Satz würde ich umformulieren:

"Es hängt wesentlich von der Steuerung des Speichers ab."

Bei Ihrer Formulierung könnte der Eindruck entstehen, es hinge vom Batterietyp o.ä. ab, was nicht der Fall ist.

Mit sonnigen Grüßen, M. Stöhr
Kommentiert 29, Apr 2015 von Christian Höhle (217 Punkte)
Hallo Herr Stöhr, vielen Dank für den Hinweis! So war es natürlich nicht gemeint. Ich habe die Antwort entsprechend angepasst.

Danke und sonnige Grüße,
Christian Höhle
0 Punkte
Beantwortet 25, Apr 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Anonym,

im Gegenteil, alles was ich im Gebäude verbrauche muss nicht über das Netzt transportiert werden. Theoretisch wäre so sogar eine 100% Eigenversorgung ohne Anschluss an das Netz möglich. Natürlich ist das wirtschaftlich im Normalfall nicht realisierbar.

MfG H. Geckler

Kommentiert 29, Apr 2015 von Michael Stöhr (1,180 Punkte)
Bearbeitet 29, Apr 2015 von Michael Stöhr
Hallo Herr Geckler, ganz so einfach ist es nicht, solange ein Gebäude nicht rund um die Uhr zu 100% eigenversorgt ist, wie Herr Höhle in seiner Antwort differenziert dargelegt hat. Diese Ausführungen wurden übrigens schon ähnlich vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme publiziert und sind seit längerem Gegenstand der Fachdiskussion. Mit sonnigen Grüßen, M. Stöhr

P.S.: Dieser Kommentar bezieht sich auf die oben gestellte Frage, ob ein Speicher das Netz ent- oder eher mehr belaste. Wenn ein Speicher ermöglicht, ein Gebäude o.ä. ganz vom Netz zu trennen, weil es rund um die Uhr zu 100% eigenversorgt ist, entlastet der Speicher das Netz. Ist dies nicht der Fall kommt es darauf an.
Ob ein Speicher wirtschaftlich ist, kommt auch ganz auf den konkreten Fall an. Dies habe ich hier aber nicht diskutiert. Dafür gibt es hier im Forum schon andere Beiträge.
Kommentiert 29, Apr 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Stöhr,
natürlich wird eine 100% Eigenversorgung mit PV und Speichersystem sicher auch in ferner Zukunft nicht wirtschaftlich realisierbar sein. Es gibt jedoch mehr als nur diese eine Variante zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Ich habe zum Beispiel einen Kunden, der bereits ein BHKW installiert hatte. Dort haben wir eine PV-Anlage und ein Speichersystem von Varta nachgerüstet. Der Kunde hat seit Inbetriebnahme des Systems Anfang Mai 2014 ( also jetzt ziemlich genau 1 Jahr ) insgesamt nur noch ca. 1.600 kWh Strom aus dem Netz bezogen, obwohl mit dem System auch noch ein täglich genutzter elektrischer PKW geladen wird.
Das ist ein interessantes Beispiel dafür, dass wir uns in Zukunft noch viel mehr Gedanken um die intelligente Kombination von Komponenten bzw. Systemen machen müssen.
Kommentiert 29, Apr 2015 von Michael Stöhr (1,180 Punkte)
Siehe meine Ergänzung unter P.S. oben.
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