Hallo Anonym,
ich bin der Meinung, dass wir uns unsere Aussagen in Zukunft überlegen müssen. Ich finde, es sollte nicht mehr nur heißen, Energie zu sparen. Mindestens genau so wichtig ist es, die benötigte Energie intelligent zu verbrauchen. Dazu habe ich ein ganz einfaches Beispiel aus der Praxis:
Wir sind gerade dabei ein Energiemanagement-System zu entwickeln. Wir wollen mit unserem System den Eigenverbrauch der PV-Anlage in Verbindung mit unserer Wärmepumpe zu optimieren. Mein Ansatz dazu ist, die Wärmepumpe zu starten, wenn Überschuss vom Dach zur Verfügung steht. Durch gezielte Vorgabe eines höheren Sollwertes im Pufferspeicher wird der Anlauf der Wärmepumpe sichergestellt. Nach bisheriger Auffassung war diese Betriebsweise nicht sinnvoll, da durch die höheren Temperaturen die Arbeitszahl und somit der Wirkungsgrad der Wärmepumpe schlechter wird. Da ich jedoch den Strom vom Dach Heute zum halben Preis herstelle wie der bezogene Strom kostet nehme ich es gerne in Kauf, einen ca. 10% bis 15% schlechteren Wirkungsgrad zu haben, wenn die Kosten für die Wärme sich durch die Eigenstromnutzung trotzdem um ca. 30% reduzieren lassen.
Ich weiß natürlich, dass ich mit dieser Einstellung nicht nur Befürworter habe. Immerhin ist diese Vorgehensweise für unsere Umwelt nicht optimal, da ich das mögliche Potenzial der Kombination PV und WP nicht zu 100% ausschöpfe. Es wird aber in Zukunft immer mehr eine Gratwanderung zwischen Ökonomie und Ökologie sein, die es zu bewältigen gilt.