Firmenverzeichnis Experts Preisvergleich

Warum sind Schnellladesäulen im Einkauf so teuer?

0 Punkte
1,952 Aufrufe
Eingestellt 25, Okt 2014 in Elektroauto, E-mobility von E-Auto.TV (712 Punkte)
Was sind die eigentlichen Produktionskostentreiber von Schnellladesäulen? Ist es nur die sehr kleine Stückzahl?

Liegt das an sehr aufwändigen Stromrichtern? Oder ist ein Grund eher die sehr hohe Energiemenge und damit aufwändige Kühlung? Oder welche Gründe gibt es sonst?

16.500 EUR netto werden aktuell für eine mobilen AC/DC-Wandler mit max. 22 kW Leistung aufgerufen.

Rund 30.000+ EUR netto für eine fest installierte 3-in-1-Säule mit 50 kW max. für CHAdeMO, CCS und AC-43 kW.

Beträge, bei denen sich eine Installation niemals betriebswirtschaftlich rechnen kann, weder durch Stromverkauf noch durch Cross-Selling an Supermärkten oder Restaurants. Und somit wohl der wesentliche Grund, warum der Aufbau eines dichten Schnellladenetzes in Deutschland nicht wirklich in Gang kommen will.
   

1 Antwort

0 Punkte
Beantwortet 27, Okt 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)

Hallo,

 

eine günstige Variante bis 22kW für Endkunden 999,- € (inkl. MwSt) gibts bei Conrad ( http://www.conrad.de/ce/de/product/431393/?WT.ac=energie_emobility_ladetechnik_zubehoer_431393 ).

 

Professionelle Ladesäulen für den Außenbereich müssen natürlich hohen mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen standhalten --> z.B. von Schneider electric. Meist sind sie auch noch mit diversen Lesegeräten oder Münzeinrichtungen ausgerüstet. All das hat seinen Preis.

VG

Jan Eckert

 

Kommentiert 27, Okt 2014 von E-Auto.TV (712 Punkte)
Ich meine nicht die reinen AC-Ladepunkte, die gibt es tatsächlich schon für kleines Geld wie im Conrad-Beispiel genannt.

Meine Frage bezieht sich explizit auf _Schnell_ladesäulen (AC/DC-Wandler), die per Definition mind. 30 kW oder wie üblich 50 kW bzw. in Einzelfällen schon 100 kW (siehe Tesla) DC liefern. Da geht es eigentlich erst bei 30.000 EUR los und das liegt nicht (nur) am wetterfesten Gehäuse und der Abrechnungseinheit.

Ein Indiz ist vielleicht das Gewicht. Bei locker mal 800-900 kg muss da einiges an Material drin sein. Aber was wiegt und kostet da so viel?
Kommentiert 27, Okt 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)
Hallo,

wenn ich das in der Skizze des Herstellers (Schneider) richtig sehe, wird es verständlich. Verbaut sind:
- 1x Gleichrichter bis 125A (die Voltzahl scheint variable je nach Batterietyp zu sein) für DC-Anschluss am E-Auto
- 1x AC-Anschluss Standard
- 1x Gehäuse für Außenmontage
- div. Absicherungseinheiten und Kabel

Allein der variable Gleichrichter kostet schon > 10.000,- €, wenn er 10kW bringen soll. Also ist der von Ihnen genannte Preis im Moment durchaus realistisch. Es ist leider noch kein Massenprodukt. Die Skaleneffekte in der Herstellung dadurch sehr gering.

VG
Jan Eckert
Kommentiert 27, Okt 2014 von E-Auto.TV (712 Punkte)
Bearbeitet 28, Okt 2014 von E-Auto.TV
Darf ich hier noch einmal präzisierend nachfragen? Was macht denn einen Gleichrichter so teuer, wenn dieser allein bei > 10.000 EUR liegt? Und er muss ja nicht 10 kW, sondern soll sogar 50 kW Leistung bringen.
Kommentiert 27, Okt 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)
Hallo,
ich verstehe nicht ganz die Formulierung "zu teuer". Auf jeden Fall kostet der Gleichrichter laut Schneider >1- € pro Watt. Das bedeutet aber nicht, dass das 50kW-Gerät 50.000,- € kostet. Wie bei WR auch treten dann gewisse Synergieeffekte bei der Kostenstruktur auf.
Ein Gleichrichter dieser Größenordnung ist auch kein "Allerweltsprodukt" wie ein Solar-WR.
VG
Jan Eckert
Kommentiert 28, Okt 2014 von E-Auto.TV (712 Punkte)
Das "zu" war vertippt und sollte natürlich "so teuer" heißen. ;-) - Ist korrigiert.

Ich versuche für mich zu verstehen, was den Wert eines solchen Stromrichters ausmacht. Sind es so viele Rohstoffe, ist es eine schwierige Fertigung oder liegt der Hauptgrund in der hohen Leistungsanforderung? Die Tesla Supercharger können ja sogar bis zu 120 kW liefern.
Kommentiert 28, Okt 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)
ach so ;-)
Aus dem Bauch heraus (ohne nochmals mit Schneider zu telefonieren) würde ich die Reihenfolge der Gründe für die Preishöhe so legen:
- Bedarf/Menge des Produkts auf dem Markt
- technologische Schwierigkeit der Herstellung (verschiedene Normen bzw. Kompatibilität)
- Einsatz teurer Rohstoffe

VG
Jan Eckert
Stellen Sie Ihre eigene Frage:

 

...