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Sind Dronen eine gute Möglichkeit um PV-Großanlagen auf Schäden zu überprüfen?

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Eingestellt 5, Sep 2014 in Photovoltaik von E. Zweigel
Gibt es schon Erfahrungen und kann jemand darüber berichten?
   

2 Antworten

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Beantwortet 7, Sep 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)
Also... um der Frage gerecht zu werden: ja, es gibt gute Dronen, an denen auch gute Bilder produziert werden können. Wie so häufig gibt es leider auch sehr, sehr viele unzureichende "Lösungen". Aber zunächst erstmal etwas über Bilder:

1) um irgendwas aus den Bildern zu lesen, benötigt es gute Bilder, also wenig Verwackeln, schnelle Belichtungen, usw. und dann im Nachgang auch die Fähigkeit diese Bilder korrekt zu interpretieren (es hat ein Grund, warum nicht jeder vor Gericht als Gutachter zugelassen wird [vorher sind drei recht kostspielige Lehrgänge mit Zulassungsbeschränkung zu absolvieren, also eher nicht Dachdecker und Elektriker geeignet, sondern eher Architekten- und Ingenieur-Liga,- aber auch hier gibt es wenige Ausnahmen])

2) die Drone aus dem Versandhandel mit 4 Rotoren und einem Anschaffungspreis von ca. 500 Euros ist eher was für Filmaufnahmen und Postings auf sozialen Netzwerken, denn: jeder Drehflügler (Hubschrauber z.B.) fallen nicht vom Himmel, weil die Leistung zum einen Teil das Gerät in die Höhe hebt, dann verhindert werden muss, dass eine Rotation entsteht (dabei auch noch die Höhe zu halten) und das Seitenwinde korrigiert werden. Ich selber habe durch meine Laufbahn in einem Hubschrauberregiment unzählige Hubschrauberpiloten kennenlernen dürfen und weiß: eine Steuereingabe (da wo ich hin will), erfordert immer drei Korrekturen plus den Anteil den man übersteuert hat ;). Also muss eine Drone ausreichend Leistung haben, dann einen höchst sensiblen Gyro (das wiederum kenne ich, da ich selber Modellhubschrauber fliege ;) ) und entsprechende Servos etc.. Also Kosten übern Daumen von rund 1200 bis 1500 € nur für das Fluggerät.

3) Kamera: abhängig von den Bildern (Thermo oder Elektroluminiszens)... auch nicht billig... oder würden Sie eine Ming-Vase an einem Tesa-Powerstrip befestigen??? Die Kamera muss auch entsprechend kurze Belichtungszeiten haben,... komischerweise wissen z.B. Radiologen meist mehr darüber, als der "Fachmann" im Fotogeschäft... ;). Denn auch hier ist die Technik zu definitiv aussagekräftigen Bildern recht kostspielig.

Fazit: Der Gedanke mittels Dronen entsprechende Bilder zu fertigen ist gut, aber letztendlich eher ein Mittel eine grobe Einschätzung zu geben, statt wahllos einen ganzen Solargenerator zu demontieren und ins Labor zu schicken. Aber gerichtsverwertbare Bilder sind n.m.E. derzeit noch zu kostspielig, als dass Kunde oder Auftragnehmer darin gerichtsverwertbar investieren.
Zur finalen (kurzen) Beantwortung: Ja, Schäden werden Sie mittels Drohne finden! Jedoch wird es ohne eine gerichtsverwertbare Laboruntersuchung nur ein nettes Spielzeug sein. Alternativ, Labor übergehen und die möglicherweise defekten Module auf eigene Rechnung austauschen. MfG Martin Schorlies
Kommentiert 11, Sep 2014 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)
Aber ohne die Drohne (mit Infrarotcam) braucht es u.U. sehr viel Zeit das defekte Modul herauszufinden. Es gibt jede Menge -auch große- Anlagen, ohne jegliche Dokumentation, wo ich nicht mal die Lage des betroffenen Strings kenne.
Über die Schadensursache können diese "PICs" keinerlei Anhalt liefern, damit sind sie vor Gericht schlicht unbrauchbar.

mfg  tugu
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Beantwortet 5, Sep 2014 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)
Moin, moin,

warum nur "Großanlagen"??   Auch bei schlecht zugänglichen kleinen Anlagen kann mit Drohne und UV-Cam sehr gut HotSpots und andere Fehler erkennen.

mfg   tugu
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