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Solarthermie und Photovoltaik in Kombination

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Eingestellt 5, Dez 2011 in Solare Wärme, Heizen von Anonym

Nur Photovoltaik oder besser mit Solarthermie kombiniert?

Wir möchten nächstes Jahr unser Einfamilienhaus Sonnentauglich machen. Wir haben schon mehrere Angebote für PV-Anlagen die in etwa 10 kWp groß sein soll. Jetzt die Frage, ob wir auf dem Dach noch Platz freihalten sollten für Solarthermie - oder ob die Quadratmeter eben sinnvoller mit PV belegt werden? Was ist auf die Dauer effizienter?

   

3 Antworten

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Beantwortet 7, Dez 2011 von Axel Horn (456 Punkte)

Ein wichtiger Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie ist, dass Letztere auch einen Energiespeicher mitbringt. Wenn alle Dächer nur mit PV belegt würden, hätten wir im Hochsommer tagsüber nicht nutzbare Solarstromüberschüsse und nachts eine Lücke in der Stromversorgung. Ich finde es daher wichtig, dass möglichst in jedem Haus ein passend dimensionierter Heizwasser-Pufferspeicher steht, über den der Wärmeverbrauch und die Wärmeerzeugung zeitlich entkoppelt werden kann. Im Einfamilienhaus genügt ein Quadratmeter des Technikraums (800 - 1000 Liter Speicher), um für die Trinkwasserwärmung und einen Teil der Heizung eine 24 Stunden Vollversorgung mit wenigen Stunden Speichernachladung zu erreichen. Das könnte in Zukunft vielleicht auch mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen erfolgen. Wenn aber schon ein Heizungssystem mit Pufferspeicher im Keller steht, dann sind die Mehrkosten für Kollektor, Solarkreis und Regelung so überschaubar, dass es durchaus wirtschaftlich ist, ca. 10 bis 14 m² auf dem Dach für einen Sonnenkollektor zu reservieren.

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Beantwortet 13, Dez 2011 von Thomas Seltmann (462 Punkte)

Eine etwas provokante Antwort: Das Süddach mit Solarthermie belegen, um einen möglichst hohen Anteil der Heizwärme zu decken und mit der Photovoltaik warten, bis Solarmodule so billig sind, dass es sich auch auf dem Norddach lohnt. Zu Ihrer Frage, was ist effizienter: Das kommt darauf an, was Sie wollen. Rein energiemäßig liefert eine solarthermische Anlage bei gleicher Fläche mehr Energie als eine PV-Anlage. Aber die PV-Anlage liefert eben Strom, der genutzt, gespeichert oder ins Netz gespeist werden kann - die Solarthermie liefert eben "nur" Wärme.

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Beantwortet 13, Nov 2012 von Timo Leukefeld (152 Punkte)

Beides, aber erst die Wärme, dann den Strom. Etwa 90 Prozent der Energie, einer Familie in Deutschland wird für die Wärme benötigt, nur 10 Prozent für den Strom. Solarthermie hilft, wo es am meisten kostet, bei den Heizkosten. Sonnenkollektoren plus Wärmespeicher heizen das Haus auch nach Sonnenuntergang oder wenn es regnet. Im Altbau spart man bis zur Hälfte der Heizkosten, im Neubau sind sogar null Heizkosten möglich! Ist dann noch Platz, kann Photovoltaik zur Stromerzeugung für den Eigengebrauch installiert werden. Wegen der gekürzten Vergütung rechnet sich der Verkauf von Solarstrom ins Netz immer weniger. Wenn aber Akkus und Haussteuerung bezahlbar werden, hat die intelligente Eigenversorgung mit Strom eine Zukunft. Solarthermie ist zwar teurer, weil Speicher und die Regelung des Eigenverbrauchs bereits enthalten sind, dafür sind die Anlagen zwei- bis dreimal effizienter. Die Kosteneinsparung durch Solarthermie ist übrigens steuerfrei und wird bei steigenden Energiepreisen jedes Jahr wertvoller.

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