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Stimmt es, dass mehr als 50% der Heizenergie eines Wohnhauses durch den Schornstein rausgeht ?

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Eingestellt 25, Jun 2014 in Solare Wärme, Heizen von Helmut Wagner (69 Punkte)
In einem Vortrag hörte ich, dass die Wärme, die in einem Haus durch eine Feuerstelle erzeugt wird, nicht vorwiegend durch Wände, Fenster und Dach verloren geht, sondern durch den Schornstein. Mehr als 50% der Wärme soll durch den Schornstein verloren gehen.Wenn das stimmt, dann sind aufwendige Dämmmaßnahmen an Wänden und Dach offensichtlich nur bedingt erfolgreich. In der entsprechenden Literatur habe ich allerdings noch nichts darüber gefunden. Welche Maßnahmen sind bekannt, die den Wärme- und damit Energieverlust durch den Schornstein erfolgreich reduzieren?
   

1 Antwort

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Beantwortet 25, Jun 2014 von Frank Müllers (590 Punkte)

Der Vortragende, dessen Erläuterungen Sie folgen durften, hat vielleicht ein wenig übertrieben, wenn er die Wärmeverluste mit "mehr als 50%" angibt. Darüber hinaus werden Wärmeverluste einer Heizung nicht nur durch Abgase, sondern häufig auch durch Abstrahlung des Kessels und der Verrohrung - bedingt durch ungenügende Dämmung - erzeugt. Ein warmer Heizungskeller ist meist ein Indiz dafür. Die realen Verluste einer Heizungsanlage werden übrigens mit ca- 30-40 Prozent beziffert.

Was kann man tun um die Verluste zu verringern?

Bei älteren Heizkesseln mit hohen Verbräuchen empfiehlt sich der Ersatz durch ein Brennwertheizgerät. Bei dieser Technik wird den Abgasen die Abwärme entzogen, die normalerweise "durch den Schornstein" gehen. Die Abgase werden dabei so heruntergekühlt, das man, um der Versottung (Versottung = Kamin wird nicht genügend über den Taupunkt ninaus erwärmt und Feuchtigkeit entsteht an den Wänden, Schäden entstehen) des Kamins vorzubeugen, dort Edelstahl- oder Kunststoffrohre einziehen sollte. Solche System sind meist recht teuer in der Anschaffung, haben aber Wirkungsgrade von bis zu 98 % ! Sollten Sie ein noch relativ gut funktionierenden Standard-Heizkessel besitzen, der aber einen (subjektiv) hohen Brennstofverbrauch hat, ist es empfehlenswert, das Gerät von einem Experten überprüfen zu lassen: Falsch eingestellte oder defekte Regler oder Düsen, mangelnde Dämmung könnten Schuld sein. Solche Schwachstellen wird der versierte Heizungsbauer schnell entdecken und eleminieren.

Weiter Wärmeverluste im Haus entstehen an den typischen Schwachstellen:

  • Fenster mit 20 - 25 %
  • Wände mit 20-25 %
  • Dach mit 15 - 20 %
  • Lüftung mit 10 - 15 %
  • Bodenplatte mit 5 -10 %

Ein Gebäude-Energieberater kann Ihnen die Schwachstellen Ihres Hauses analysieren und in einem Gebäudeenergiepass dokumentieren - ebenso wird er Ihnen in diesem Zusammenhang Lösungsvorschläge unterbreiten. Die Erstellung eines solchen Gutachtens kostet zwar meist ein dreistelliges Honorar, welches aber in vielen Fällen bezuschußt wird und sich auf lange Sicht auch von selbst bezahlt macht, wenn man die Tips des Experten berücksichtigt!

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