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Wo liegen denn gerade die Börsenstrompreise an diesen heissen Tagen und so viel Sonne?

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Eingestellt 10, Jun 2014 in Photovoltaik von Katharina Uhr (228 Punkte)
In Deutschland muss der Fluss des Solarstrom die Tage ja regelrecht explodieren. Wie ist dadurch die Entwicklung der Börsenstrompreise?
   

2 Antworten

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Beantwortet 11, Jun 2014 von Michael Kessler (344 Punkte)
Man muss zunächst zwischen Terminpreisen und Spotpreisen unterscheiden (GANZ grob erklärt):

Terminpreis: Langfristiges Kaufen von bestimmten Strommengen zu einem bestimmten Termin. z.B. die kontinuierliche Bereitstellung von 1MW Leistung im kompletten Jahr 2015.

Spotpreis: Tages/Stunden-aktueller Preis, wenn z.B. ein EVU eine bestimmte Strommenge an seine Kunden liefern muss - diese Strommengen aber nicht über langfristige Käufe (Termin-Geschäfte) oder eigene Produktion sichergestellt hat.

 

... eine schöne Übersicht findet man bei einer Unterseite der EEX (ich habe einmal die Spotpreise für DE/AT gefiltert - als Zeitraum bietet es sich an, sich den Verlauf über ein Jahr anzuschauen!):

http://www.epexspot.com/en/market-data/auction/chart/auction-chart/2014-06-11/DE

Die Preise schwanken zwischen 20 und 75€ pro MWh ... es ist zwar ein Trend zu erkennen, dass die Strompreise im Sommer niedriger sind als im Winter, aber wie das so ist, wenn sich Preise an einer Börse ergeben: Wenn ich erwarte, dass die Sonne scheint, wird die dann stattfindende Strom-Produktion eingepreist und andere Kraftwerke werden nicht hochgefahren ... deswegen der einigermaßen stabile Spot-Preis (trotz hoher PV-Strom-Produktion im Sommer).

Am niedrigsten ist der Spotpreis immer am WE ... die Nachfrage ist viel geringer als in der Woche - der Preis sinkt.

Es gibt allerdings auch wieder einige Ausreißer - Tage an denen negative Spotpreise realisiert wurden (insgesamt 3 im letzten Jahr): Das hat vor allem mit einer unzureichend genauen Prognose der EE-Stromproduktion zu tun: Wetter wurde (Wind/Sonne) relativ falsch eingeschätzt - es kam zu einer unerwartet hohen Stromproduktion (hohes Angebot) - daraus resultierten dann die niedrigen (negativen) Preise.
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Beantwortet 11, Jun 2014 von Martin Werner (2,069 Punkte)

Die von Herrn Kessler genannte Seite ist wirklich hoch interessant. Man kann auch z.B. sehen, dass am Pfingstsonntag um 15  - 16Uhr der Spotpreis bei 14  €/MWh (1,4 ct/kWh) lag. Einen interessanten Artikel zum Thema findet man auch beim pv-magazine.

 

 

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