Die Energiewende und der Klimaschutz in Deutschland sind ins Stocken geraten. Wird der von der Politik geplante Ausbaukorridor bei der Stromerzeugung mit nur 40 bis 45 % erneuerbaren Energien bis 2025 wirklich realisiert, bleibt der Anteil der Kohlekraftwerke in Deutschland die nächsten 15 Jahre weitgehend konstant (Bild 1). Die Entwicklung der Kohlendioxidemissionen in Deutschland entfernt sich damit immer mehr von den Erfordernissen für einen wirksamen Klimaschutz. Dafür brauchen wir neue Instrumente, die eine ganz andere Dynamik beim Umbau der Energieversorgung entwickeln und möglichst wenig durch Politik und Energiekonzerne kontrolliert und gebremst werden können. Photovoltaische Eigenverbrauchsanlagen könnten weltweit diese Dynamik aufbauen.
Um Deutschland zurück auf den Klimaschutzpfad zu bringen, müssten in den nächsten 20 Jahren Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mindestens 200 GW allein in Deutschland installiert werden. Das entspricht pro Haushalt einer installierten Leistung von 5 kW. Da bei Mehrfamilienhäusern nur selten die dafür nötige Dach- oder Fassadenfläche vorhanden ist, muss die Leistung im Einfamilienhausbereich noch höher ausfallen. Mindestens 7 kW pro Einfamilienhaus wären dabei sinnvoll. Die derzeitige Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG sieht allerdings vor, dass ab einer installierten Leistung von 52 GW gar keine Einspeisevergütung mehr gezahlt wird. Spätestens dann wären herkömmliche netzgekoppelte Anlagen in der Größe von 7 kW nicht mehr wirtschaftlich. Bei kleineren Anlagen wäre durch den höheren Eigenverbrauch die Situation deutlich besser.
Als Konsequenz würden sich allerdings nur noch relativ kleine Anlagen rechnen. Die Dächer würden mit kleinen Anlagen belegt und die für die Energiewende und den Klimaschutz dringend erforderliche Photovoltaikleistung ließe sich nicht einmal ansatzweise im Dachflächenbereich erschließen. Darum muss nach anderen Wegen gesucht werden, wie größere Photovoltaikanlagen zum Eigenverbrauch realisierbar werden. Hierzu kommen Batteriespeicher, eine Erhöhung des Eigenverbrauchs durch die Elektromobilität und die thermische Nutzung von Überschüssen in Frage. In der Kombination aller Maßnahmen wäre in absehbarer Zeit eine installierte Leistung von 7 kW pro Einfamilienhaus ökonomisch allein durch den Eigenverbrauch darstellbar. Alleine im Einfamilienhausbereich liegt damit das technische und ökonomische Potenzial bei 90 GW. Kommen Eigenverbrauchsanlagen in Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben hinzu, lässt sich mittelfristig ein Gesamtpotenzial von über 200 GW auch ohne EEG-Förderung erschließen.
Ab 70 GW installierter Photovoltaikleistung entstehen in Deutschland temporär Überschüsse, die sich nicht zeitgleich verbrauchen lassen. Batteriespeicher und Systeme zur thermischen Nutzung haben dann noch einen weiteren Vorteil. Sie ermöglichen recht einfach die Netzintegration deutlich größerer Leistungen, die dann problemlos 200 GW und mehr betragen können.
Damit liefert der photovoltaische Eigenverbrauch tatsächlich den Schlüssel zur Erreichung der dringend erforderlichen Klimaschutzziele. Der Photovoltaikbranche kommt dabei eine große Verantwortung zu. Sie muss die nötigen Eigenverbrauchssysteme entwickeln und optimieren sowie durch eine schnelle Skalierung auf große Stückzahlen die Kosten spürbar senken. Gelingt es, diese Aufgabe zu meistern, hat das Zeitalter der Solarstromnutzung in Deutschland gerade erst begonnen und der Klimaschutz noch eine Chance.
Am Scheitelpunkt zur Klimakatastrophe
Geplante Entwicklung der Stromerzeugung in Deutschland
Prognose anhand des Energiekonzepts der Bundesregierung
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Für eine nachhaltige Energieversorgung brauchen wir mindestens 25 % Solar- stromanteilin Deutschland bis 2040.
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Dafür müssen über 200 GW insgesamt oder 5 bis 7 kW pro Haushaltinstalliert werden.
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Ein jährlicher Zubau unter 10 GW pro Jahr gefährdet damit die Lebensgrundlagen künftiger Generationen.
Entwicklung der Strompreise
Das bedeutet, dass nur noch kleine Anlagen sich künftig rechnen könnten, wenn Deckel kommt
PV-Batterie-Heizungsunterstützung
Stromeinsparung bei PV-Wärmepumpensystemen
installierte Photovoltaikleistung 7 kW (ca. 50 m²) ohne Batteriespeicher
Eigenverbrauchspotenziale bei Einfamilienhäuser
Das ökonomischePotenzialfür photo- voltaischeEigenverbrauchsanlagen ohne Einspeisevergütungliegt bei 7 kW pro Haushalt.
Dafür müssen wir Batteriesysteme und dieKopplung mit thermischen Systemen weiter vorantreiben und die Komponenten- preise senken.
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Für den Erhalt der Lebensgrundlagen künftiger Generationen brauchen wir eine Energie- revolution mit 100% erneuerbaren Energien bis 2040.
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Politik und Konzerne sind nicht in der Lage unsere Lebensgrundlagen zu schützen
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Wir können die Energierevolution selbst in die Hand nehmen. Eigenverbrauchs- anlagensind der Schlüssel dafür.
Wir können es gemeinsam schaffen, …
…die Energierevolution gegen die bestehenden Widerstände zu verteidigen.
Unsere Kinder werden es uns danken