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Solaranlage besser früher als später

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Eingestellt 8, Dez 2011 in Solare Wärme, Heizen von Anonym

Sollte ich besser heute eine Solaranlage installieren oder warten bis die Technologie billiger wird?

Muss man dabei zwischen einer Solarthermie oder Photovoltaik-Anlage unterscheiden?

   

1 Antwort

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Beantwortet 21, Dez 2011 von Rüdiger Mühlhausen (41 Punkte)

Eigentlich wundert es mich, dass noch niemand der Hersteller diese Frage aufgegriffen hat. Denn die Antwort muss dann natürlich lauten: Besser HEUTE! . Aber ich möchte mich natürlich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen. Es gibt mehrere Gründe, in eine Photovoltaikanlage zu investieren.  Da ist zum einen der idealistische Grund, einen Beitrag zur zukunftssicheren, nachhaltigen und ökologischen Energieversorgung zu leisten. Angesichts der sehr begrenzten Verfügbarkeit der fossilen Brennstoffe wie Öl, Gas etc. und der steigenden Preise sicherlich eine Aufgabe, die wir als Gesellschaft so schnell wie möglich angehen müssen, um den Übergang in eine Energieversorgung über erneuerbare Energien wirtschaftlich und umweltbewusst möglichst reibungslos zu gestalten. Von daher auch die Antwort: Besser heute! Da ist aber sicherlich genauso der Wunsch, nach einer Investition, die eine gute Rendite abwirft. Auch dieser Grund ist übrigens absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt. Wie bei jeder Investition muss ich hier ein paar Parameter beachten. Aufgrund der Einspeisevergütung gemäß des Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) lässt sich eine Rendite von ca 5-7% mit einer Photovoltaik-Anlage erzielen. Die Frage, wann ich investieren muss, um die höchste Rendite zu erzielen, ist dabei genauso schwierig zu beantworten, wie die Frage, wann ich gewisse Aktien kaufen soll. Erziele ich jetzt wirklich den günstigsten Einstiegspreis?  Dabei gibt es natürlich zwei wichtige Größen zu berücksichtigen: Die Höhe der Einspeisevergütung und der Preis der Photovoltaik-Anlage. Die Einspeisevergütung ist gesetzlich festgelegt und sinkt planmäßig wieder im Juli 2012. Die Preise für die Anlagen sind im letzten halben Jahr enorm gesunken und bieten kurzfristig sicherlich nicht mehr viel Spielraum nach unten. Von daher zwei gute Indikatoren jetzt einzusteigen.  Allerdings sollte man beim Investment in die Photovoltaik ein paar zusätzliche Dinge beachten: Im Gegensatz zur Investition in Aktien investiert man nicht in Papier sondern in Güter. Das heißt, damit die Anlage die zu erwartende Rendite abwirft, muss sie über mindestens 20 Jahre (so lange läuft die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung) zuverlässig laufen. Deshalb ist es sinnvoll, in Qualität zu investieren. Die ist in der Regel etwas teurer! Man sollte sich deshalb genau beraten lassen, welche Anlage zu einem passt. Und das Billigste ist in der Regel nicht immer das Beste. Was nutzt es, wenn ich am Anfang ein paar Euro spare, dann aber immer wieder Ärger und Scherereien habe. Deshalb meine Empfehlung, sich einen guten Solarteursbetrieb zu suchen, möglichst lokal, der Erfahrung in der Installation hat und Qualität bietet, und auf den ich zugreifen kann, wenn es tatsächlich mal Probleme geben sollte. Und in gute Module und Wechselrichter investieren, die am Anfang möglicherweise etwas mehr kosten, sich über die Zeit aber unbedingt bezahlt machen. Außerdem sollte man auch den möglichen Eigenverbrauch des produzierten Stroms in Betracht ziehen, was die Anlage wirtschaftlich noch interessanter macht, zumal ich nicht glaube, dass der Strompreis in Zukunft billiger wird. Was im übrigen nicht an der EEG-Umlage für den Solarstrom liegt, sondern in erster Linie an steigen Preisen für Öl, Kohle und Gas, den die Stromfirmen natürlich in Rechnung stellen. Am Aufbau meiner Antwort sieht man auch schon, dass ich zwischen Solarthermie und Photovoltaik unterscheide. Das liegt zum einen daran, dass ich mit Photovoltaik tatsächlich Geld verdiene (ich freue mich immer über die monatliche Zahlung des Energieversorgers für den von mir produzierten Strom) während ich mit der Solarthermie-Anlage Geld spare, dass ich sonst für Gas oder Öl als Brennstoff für Heizung und Warmwasser ausgeben muss.  Über diese Ersparnis an Heizkosten rechnet sich auch eine Solarthermie-Anlage. Im Idealfall sollte man deshalb zur Photovoltaik-Anlage auch eine Solarthermie-Anlage installieren. In der Regel gibt die Dachfläche auch Platz für beide Anlagen her, da der Platzbedarf für Solarkollektoren für die Solarthermie-Anlage nicht so groß ist. Die Solarthermie-Anlage darf aber nicht isoliert betrachtet werden, da sie in die Heizungsanlage integriert werden muss und es zumindest eine zweite Heizquelle geben muss, wie Gas, Öl oder auch Pellets bzw Wärmepumpen, damit es auch warm wird, wenn die Sonne nicht scheint. Solarthermienanlagen werden vom Staat über das Marktanreizprogramm gefördert. Details dazu und was genau gefördert wird, findet man beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/index.html Die Kollektoren werden ab dem 1.1.2012 z. B. mit 90 € pro qm Kollektorfläche gefördert.  Zusammengefasst noch mal die Antworten auf die Fragen: Es lohnt sich auf jeden Fall, sich über Photovoltaik und Solarthermie Gedanken zu machen und die Investition eher heute als morgen zu tätigen. Eine gründliche Beratung bei den Installationsunternehmen ist allerdings absolut zu empfehlen. Gute Installationsbetriebe kennen auch die Details der Förderprogramme.  Und: Der Preis allein sollte nicht ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sein. Investieren Sie in Qualität, damit sich die Rendite über die Laufzeit von 20 Jahren und mehr auch zuverlässig einstellt.

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