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Wirtschaftlichkeit & Langzeiterfahrung von nachgeführten Photovoltaik-Anlagen

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Eingestellt 15, Jun 2012 in Photovoltaik von Anonym

Lohnen sich nachgeführte Photovoltaikanlagen?

Haben sich nachgeführte, frei stehende Photovoltaikanlagen bewährt; sind sie störungsanfällig und rechnen sie sich? Gibt es Risken auf die man besonders achten sollte?

   

1 Antwort

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Beantwortet 2, Jul 2012 von Markus Vogel (14 Punkte)

Zunächst vorab, nachgeführte PV-Anlagen haben sich bewährt, ABER es kommt immer auf das System an. Dieses gilt es gründlich zu prüfen und herauszufinden, wie zuverlässig es ist. Es gibt etablierte und namhafte Hersteller solcher Systeme, die auch eine lange Erfahrung und gute Referenzen vorweisen können. Das ist wichtig, denn man will ja lange Freude am Produkt haben. Entscheidend ist jedoch, dass die Konstruktion entweder robust und stabil ist und somit ein geringer Wartungsaufwand entsteht, oder dass das Nachführsystem mit günstig und einfach konstruiert ist, so dass eine Wartung oder ein Austausch verschmerzbar ist. Aufwendige und kompliziert konstruierte Systeme sollten vermieden werden. Bezüglich der Wirtschaftlichkeit ist zu sagen, dass es in Deutschland selbst in Hochzeiten einer EEG-Vergütung schwierig war mit einer Festaufständerung mitzuhalten. In sonnenreicheren Regionen wie z.B. Spanien oder Italien war das anders. Durch die Tatsache, dass ein Mehrertrag (aus einer Nachführung) umso weniger ins Gewicht fällt, je günstiger eine vergleichbare Festaufständerung ist und je geringer die Einstrahlung ist, führt heute dazu, dass eine Wirtschaftlichkeit schwierig darstellbar ist. Anbei eine VEREINFACHTE Modellrechnung: Hat ein schlüsselfertiges System 3000€ je kWp gekostet darf eine nachgeführte Anlage, die 30% mehr Energie produziert, max. 30% teurer sein als die vergleichbare Festaufständerung. Eine nachgeführte Anlage darf also in diesem Fall max. 900€ je kWp mehr kosten. Kostet ein System heute 1500€, darf die Nachführung max. 450€ mehr kosten. Eine solche Reduktion im Nachführsystem ist jedoch schwierig, da die Systemkosten (Stahl, Antrieb, etc.) nahezu unverändert sind. Anders stellt sich jedoch die Lage dar, wenn man sich die Stromproduktion und die Stromverbräuche über den Tagesverlauf ansieht. Dort steht bei einer nachgeführten Photovoltaik-Anlage früher und später am Tag mehr Energie zu Verfügung, weil die PV-Anlage besser gegenüber der Sonne ausgerichtet ist. Somit kann mehr Energie produziert werden. Dies kann in manchen Ländern und für manche Stromproduzenten wichtig sein, weil er mit einer Nachführung die Lastkurve der Verbräuche besser abdecken kann. Dann ist eine Wirtschaftlichkeit eher gegeben. Dies wird meiner Einschätzung nach in Zukunft eine interessante Nische sein und ich gehe davon aus, dass kostenoptimierte (z.B. feste Neigung und um die horizontale Achse nachgeführte Systeme) durchaus ihre Berechtigung haben werden.

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