Ost-west-orientierte PV-Anlagen sind mit einem Teil der Module nach Osten, einem anderen Teil nach Westen orientiert. Der Jahresgesamtertrag solcher Anlagen liegt unter dem von nach Süden ausgerichteten Anlagen, wenngleich weniger stark unterhalb, wie man zunächst vermuten könnte, wie dem bekannten Ertragspolardiagramm entnommen werden kann. Siehe z.B. hier:
http://www.renewable-energy-concepts.com/german/sonnenenergie/basiswissen-solarenergie/ausrichtung-azimuth-stromertrag.html
Ost-west-orientierte Anlagen sind dennoch interessant, weil (1) damit mehr vorhandene Dachflächen zur Stromerzeugung genutzt werden, und (2) die Stromproduktion solcher Anlagen über den Tagesverlauf gleichmäßiger als bei süd-orientierten Anlagen ist. Dies passt z.B. bei Gewerbebetrieben gut zum Strombedarfsverlauf. Da nun bei Gewerbebetrieben der aus PV-Anlagen erzeugte Strom deutlich günstiger als aus dem Netz bezogener ist, können die gesamten Stromkosten (PV-Strom + Netzstrom) bei einer ost-west-orientierten Anlage niedriger liegen als bei einer süd-orientierten, obwohl weniger günstiger (!) PV-Strom erzeugt wird.
Weiterer Effekt: Ost-west-orientierte Anlagen habe eine geringere Maximalleistung. Wie ein Beitrag von Hr. Geckler hier im Forum zeigt, liegt diese bei Dachneigungen von 32° und mehr immer unter 70% der PV-Nennleistung. Dies erlaubt, kleinere Wechselrichter zu wählen. Da die Leistung des PV-Generators über den Tag konstanter ist als bei süd-orientierten Anlagen, wird zudem der Wechselrichter vermutlich öfter nahe seiner Nennleistung betrieben und der Wirkungsgrad ist höher.
Was kann nun auf der Basis von Simulationen und realen Messergebnissen hinsichtlich der optimalen Auslegung von ost-west-orientierten PV-Anlagen gesagt werden?