Klar brauchen wir so bald wie möglich gut 200 Gigawatt peak PV-Leistung am Netz.
Aber das wird nur Realität, wenn man den entscheidenden Leuten erklärt, wie aus dem gewaltigen Solarstromüberschuss im Hochsommer mit akzeptabler Effizienz (und damit Wirtschaftlichkeit) ein Beitrag zur Einsparung fossiler Energien im Winter wird. Leider geht auch der Vortrag von Volker Quaschning auf diese Thematik überhaupt nicht ein.
Wir brauchen eine ehrliche Bilanz, darüber:
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wieviel Stromverbrauch aus "frisch gepresstem" PV-Strom 1:1 abgedeckt werden kann;
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wieviel Solarstrom über Batteriespeicherung (max 90% Wirkungsgrad) während der Nacht oder bei Schlechtwetter in den Verbrauch gelangt;
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welchen Beitrag überschüssiger Solarstrom quasi als "elektrisches Rohöl" zur Gewinnung Erneuerbarer Brennstoffe leisten kann (aktuell max. 60 % Wirkungsgrad bis zum Synthesemetan, ohne Rückverstromung);
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wie die Kraftwerksinfrastruktur aussehen soll, die nur während weniger Winterwochen mit maximaler Leistung betrieben wird, sich aber trotzdem für die Betreiber rechnet.
Ohne klare Zielvorstellungen für die Nutzung des Solarstroms wird es darauf hinauslaufen, dass Überschüsse einfach abgeschaltet oder 1:1 in Wärme umgewandelt werden. Dann reichen aber auch 200 Gigawatt peak nicht für den Klimaschutz.