Eine echte Prognose für den spanischen Markt kann derzeit niemand abgeben. Vor dem Moratorium ging die spanische PV-Branche noch davon aus in den nächsten Jahren den Zubau von jährlich 400 auf 600 MW zu steigern. Das Moratorium hat nun all diese Planungen über den Haufen geworfen.
Grundsätzlich ist Spanien eigentlich prädestiniert, um viel Sonnenstrom zu produzieren. So plant der staatliche Netzbetreiber Red Eléctrica (in Spanien gibt es nur einen) zum Beispiel die Stromleitung nach Frankreich auszubauen, um Solarstrom in die Grande Nation zu liefern. Die Pläne wurden allerdings noch unter der alten Regierung getroffen.
Die Verbände aller erneuerbaren Energien befinden sich derzeit in Verhandlungen mit der Regierung, denn es ist ja nicht nur die Photovoltaik betroffen. Da das Land derzeit vor allem von den Finanzproblemen getrieben wird, sind alle vermeintlich teuren Posten auf dem Prüfstand. Ohne kräftige Kürzungen bei der Vergütung wird es wohl sicher nicht weitergehen.
Unabhängig von den kommenden Kürzungen ist aber wohl der Vertrauensverlust ein wichtiges Problem. Spanien ist was die Förderung von Photovoltaik im speziellen angeht ein sehr unsicherer Markt, das war auch schon in den letzten Jahren so. In einem Land zu investieren, das fast jedes Jahr alles auf null setzt ist riskant und daher leider nicht sehr attraktiv.