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Energiewende: In China wird der CO2-Ausstoß auch in Zukunft weiter steigen

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Eingestellt 15, Dez 2011 in Energiewende von Anonym

Warum ist China gar nicht bereit etwas zur Energiewende beizutragen?

Nach der Klimakonferrenz in Durban hört man, dass China, der weltgrößte Kohlendioxid-Emittent, sich weiterhin streubt, etwas an ihrem System zu ändern und endlich klare CO2 Grenzen setzt. Ist dieses große Land sich denn nicht der Folgen des Klimawandels bewusst?

   

1 Antwort

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Beantwortet 29, Dez 2011 von Raik Richter (15 Punkte)

China ist sich durchaus der Energiewende und des Klimawandels bewusst und investiert weltweit am stärksten in Erneuerbare Energien. China ist absolut gesehen die führende Nation beim CO2-Ausstoß, aber beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt sie gerade noch im Weltdurchschnitt im Gegensatz zu Deutschland oder den USA. Unabhängig davon mit welchen Statistiken man arbeiten möchte, hat China zum Teil andere Probleme und Voraussetzungen als wir hier in Deutschland. China hat ein relativ hohes Wirtschaftswachstum, welches zusätzliches CO2 produziert. Während der Weltrezession ging auch der weltweite CO2-Ausstoß zurück. Mittlerweile steigt er wieder an, auch hier in Deutschland. Das jetzige weltweite Wachstums-Paradigma verhält sich konträr zur gewollten CO2-Minderung. Jedes Land, welches ein Industrieland werden möchte, bezahlt dies momentan mit einem höheren CO2-Ausstoß. China nimmt dabei keine Sonderstellung ein. Fast alle Probleme, die China betreffen, sind auch in anderen noch nicht entwickelten Staaten zu finden. Gründe für den jetzigen und in Zukunft steigenden CO2-Ausstoß sind die zunehmende Urbanisierung Chinas, der steigende Lebensstandard, größerer Konsum und der damit verbundene größere Energiebedarf der Chinesen. Der Ausbau der (Energie)-Infrastruktur kann mit dem Wachstum und der Urbanisierung kaum mithalten. Betriebe müssen teilweise nachts arbeiten, weil das Stromangebot nicht ausreicht. China setzt deswegen stark auf den Bau neuer Kohlekraftwerke. Kohle ist für China der günstigste Energieträger und reichlich vorhanden. China braucht im Gegensatz zu Deutschland schnell mehr Energie um sein Wachstum aufrechtzuerhalten und seiner Bevölkerung einen steigenden Lebensstandard zu ermöglichen. Der Energieverbrauch in Deutschland dagegen stagniert und das bietet die Möglichkeit Kraftwerke vom Netz zu nehmen und diese mit umweltfreundlicheren Technologien aufzurüsten oder zu ersetzen. China kann das nicht, da es sonst massive Energie- und Wirtschaftsprobleme bekommen würde. Chinas Leitungsnetz ist zersplittert und kann schon jetzt kaum Erneuerbare Energien aufnehmen, aber China investiert trotzdem weltweit am meisten in Erneuerbare Energien. China hat das große Ziel die Solarkraft, Windkraft, Wasserkraft usw. auszubauen, aber selbst die größten Investitionen reichen bei weitem nicht aus um den zukünftigen Bedarf zu decken oder damit massiv CO2 einzusparen. Der Unterschied zu anderen Ländern ist, dass China sehr groß ist und die chinesische Industrie sehr viel für den Export produziert. Weiterhin wurden und werden viele CO2-intensive Industrien (wie z.B. die Stahlerzeugung) nach China verlagert. Der CO2-Anstieg in China hat weltweite Auswirkungen auf das Klima, aber nicht nur China selbst ist Schuld an dieser Situation. China wurde zur "Werkbank der Welt" und muss dies mit einem höheren CO2-Ausstoß bezahlen. Jeder der "Made in China" kauft, ist somit indirekt an Chinas CO2-Ausstoß beteiligt. Da der Klimawandel auch massiven Einfluss auf China haben wird und zu mehr Überschwemmungen und Dürreperioden führt, werden China und die anderen Ländern in Zukunft noch mehr Zeit und Geld zur Anpassung an den Klimawandel investieren müssen.

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