Von kommunalen Energieversorgern wird erwartet, regional aktive und bürgernahe Vorreiter der Energiewende zu sein. Inzwischen haben Stadtwerke die Möglichkeit, mit Mini-Solaranlagen die Initiative in diesem umkämpften Markt zu ergreifen. Die kompakten Kleinstanlagen sollen die Stadtwerke in Zukunft dabei unterstützen, ihre Kompetenz für innovative Energiekonzepte in ihrer Region auszuweiten.
Der Energiemarkt verlangt eine umsichtige Strategie: Denn in einem Energiesystem, das in den kommenden Jahren zunehmend smarter wird, können die Mini-Kraftwerke eine zentrale Rolle spielen. Der Trend geht deutschlandweit zu mehr Eigenversorgung. Durch die gesteuerte Abgabe von Solaranlagen können Energieversorger einen diesbezüglich in vielen Teilen befürchteten „unkontrollierbaren Wildwuchs“ weitestgehend eindämmen.
In Deutschland haben sich die kommunalen Energieversorger bisher gegen Modelle, die den Stromverbrauch aus dezentralen Mini-Kraftwerken ermöglichen, gewehrt. Während es beispielsweise in den Niederlanden, der Schweiz oder Portugal für Eigenheimbesitzer oder Mieter problemlos möglich ist, Mini-Solaranlagen selbst zu installieren und an die Steckdose anzuschließen, wird dieser Vorgang in Deutschland in der Praxis noch vor Hürden gestellt. Im EU-Parlament wird diskutiert, die gesetzlichen Rahmenbedingungen auch in Deutschland anzupassen und den Anschluss von Kleinstanlagen zu vereinfachen.
Aktiver Vertrieb von Mini-Solaranlagen erhöht Planbarkeit
Mini-Solaranlagen erzeugen in der Regel ausschließlich Strom für den Eigenbedarf, der nicht in die Netze zurückgespeist wird. Alle Komponenten des miniJOULE verfügen über die entsprechenden Zertifikate, um hier normengerecht im Hausnetz betrieben zu werden. Das miniJOULE kann bereits heute VDE-konform angeschlossen und betrieben werden.
Während eine geringe Zahl solcher Anlagen im Strommarkt kaum ins Gewicht fällt, kann der Anschluss vieler tausend Einheiten sich durchaus lokal bemerkbar machen und die Einkaufssituation für Energieversorger beeinflussen. Durch eine flächendeckende Nutzung von Smart Metern wird es Stadtwerken ermöglicht, ihren Energieeinkauf im Netz aufgrund der verstärkten Erzeugung der Anlagen bei Sonnenschein gut planbar zu minimieren.
Mit einem aktiven Vertrieb von Kleinstanlagen sind die Energieversorger selbst maßgeblich an der Installation der Einheiten beteiligt und gewinnen so die Kontrolle über das Gesamtvolumen dezentraler Erzeugungsanlagen. Ein wichtiger Schlüssel, um den Kenntnisstand über die Teilnehmer im Versorgungsgebiet zu erhöhen und die Kapazitäten besser zu managen. Die Stadtwerke haben durch eine aktive Politik im Umgang mit Mini-Kraftwerken jetzt die Möglichkeit, Entwicklung und Umgangsregeln mit Kleinsolarsystemen zu definieren. Erste Energieversorger besetzen die Thematik regional als Alleinstellungsmerkmal für sich und treiben sie im eigenen Sinne voran.
Stadtwerke können Mini-Kraftwerke in zahlreiche Vertriebstools integrieren
Dabei ist eine Vielzahl von Möglichkeiten denkbar, wie Stadtwerke Solaranlagen als Vertriebstool nutzen können. Dazu gehören Anreiz- oder Loyalty-Angebote in Verbindung mit Stromverträgen, insbesondere vergünstigten Öko-Strom-Tarifen. Sie sind auch geeignet als Bonus für Bestandskunden, um die Bindung zu Privat- oder Geschäftskunden nachhaltig zu stärken. Auf finanzieller Seite können die Stadtwerke so insbesondere von positiven langfristigen Kundenbindungseffekten profitieren. Die Stadtwerke Norderstedt zeigen, wie es gehen kann: Sie gehören zu den ersten Energieversorgern in Deutschland, die den strategischen Einsatz von Mini-Kraftwerken forcieren und sie erfolgreich als Kundenbindungstool nutzen. Die miniJOULE GmbH steht mit mehr als einem Dutzend Stadtwerke-Unternehmen in Verbindung, um entsprechende Konzepte zu entwickeln.
Engagement unterstreicht Positionierung als innovative Vorreiter der Region
Diese „ökologische“ Kundenbindung trägt dazu bei, das Image der Stadtwerke als nachhaltige Pioniere der Energiewende in ihrer Region zu unterstreichen. Gleichzeitig steigern die Energieversorger die Wettbewerbsfähigkeit in ihrem Markt, indem sie der steigenden Nachfrage nach kleinen Eigenverbrauchslösungen nachkommen. Mit dem aktiven Angebot von entsprechenden Lösungen zeigen sie ihren Kunden, dass sie ihre Wünsche verstehen und umzusetzen wissen. Denn alle Umfragen zeigen: Erneuerbarer Strom wird von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gewünscht.
Unkomplizierte Installation der Kleinstanlagen spricht großen Markt an
Zielgruppen der Stadtwerke können sowohl Hausbesitzer und kleine Unternehmen als auch Wohnbau-Gesellschaften sein, die die Mini-Kraftwerke wiederum als Anreiz für ihre Mieter einsetzen. Für den vertrieblichen Einsatz des miniJOULE gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Standardfall werden die Endkunden die Anlage wohl kaufen und über viele Jahre Stromkosten einsparen.
Stadtwerke können so ihre engen Kontakte zur Wohnungsbaubranche stärken, indem sie diesen gegenüber wiederum als Partner für innovative Energiekonzepte auftreten. So ermöglichen sie es mit den Mini-Kraftwerken insbesondere der großen Masse der Mieter, verstärkt und unkompliziert von den Vorteilen der dezentralen Energieerzeugung und damit von der Energiewende insgesamt zu profitieren.
Für die Installation sind keine komplizierten Dachkonstruktionen notwendig. Mini-Solaranlagen sind so kompakt, dass sie problemlos auf Dächern, Carports, im Garten oder auch am Balkongitter angebracht werden können. Sie bieten den Nutzern ein flexibles System, das auch die Mitnahme bei Umzug ermöglicht und jederzeit individuell erweiterbar ist. Ein Smart Meter ist für den Betrieb nicht zwingend erforderlich. Bei vielen Energieversorgern ist er für das zukünftige Smart Grid allerdings ein fester Bestandteil, um Energieflüsse besser im Blick zu haben und darauf Einkaufs- und Vertriebsstrategien aufzubauen. Schon zwei Module mit rund drei Quadratmetern Fläche erwirtschaften in Deutschland unter guten Bedingungen zwischen 400 und 500 kWh Strom pro Jahr. Damit lässt sich ein Energiegewinn von rund 120 € pro Jahr erwirtschaften.
Fazit
Sowohl Eigenheimbesitzer und Mieter als auch gewerbliche Betriebe haben das Bedürfnis, von einem innovativen Energieversorger betreut zu werden, der ihnen bei der Optimierung aller Energie-Maßnahmen beratend zur Seite steht. Mit dem aktiven Vertrieb von Mini-Kraftwerken bauen die Stadtwerke ihre Energieberatungskompetenz aus und werden zu strategischen Partnern ihrer Kunden. Die Unternehmen gehen bei der Energiewende mit innovativen Konzepten voran und tragen der zunehmenden Nachfrage nach Eigenverbrauchslösungen Rechnung. Erste Stadtwerke berücksichtigen schon heute die kommenden EU-Vorgaben und haben dadurch die Möglichkeit, in ihrer Region mit Nachdruck als Kompetenzträger, Umsetzungshelfer sowie erster Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Energiesparkonzepte in Erscheinung zu treten.