Jede Verbrennung von Benzin, Kohle, Öl und Gas muss jetzt auf den Prüfstand. Im privaten Haushalt betragen die Heizkosten 2/3 der energetischen Gesamtkosten. Um hier die fossilen Brennstoffe nennenswert zu reduzieren, muss die Fragestellung für jeden Mieter und Heizungsbetreiber lauten: Welche energetischen Einsparmaßnahmen erbringen bei vergleichbaren Investitionen maximale Einsparquoten? In den Medien und den öffentlichen Verbraucherinformationen scheint es nur zwei Antworten zu geben: Umstieg auf Brennwerttechnik oder Dämmungsmaßnahmen. Oft hört man auch noch den Zusatz: "Es gibt nichts anderes". Genau dies ist falsch. In Kombination mit regenerativen Energien gibt es mindestens 10 (zehn!) Einsparmaßnahmen, welche alle wesentlich mehr Wärme-Einsparpotential gegenüber der wie Sauerbier angebotenen Dämm- oder Brennwerttechnik aufweisen. Doch das ist noch nicht alles. Vertikale Kleinwindanlagen und/oder Photovoltaikanlagen für Mieter oder Dachbesitzer reduzieren mit bezahlbaren Stromspeichersystemen zudem erheblich ihre Stromkosten. Für einige der regenerativen Einsparmaßnahmen zahlen Heizungsbetreiber sogar weniger als für eine Voll-Dämmung einer Außenwand oder für Brennwertanlagen. Wenn der Verband der Dämmungsindustrie die Einsparquote bei 25% angibt und die durchschnittlichen Investitionskosten mit 20.000 €, ergibt dies bei einer Ölheizung und durchschnittlichen Heizkosten von 2.000 € maximal 500 € Einsparungen pro Jahr. Da kein Strom eingespart wird erreicht die Gesamtquote nur ca.17%. Wie soll da ein Kredit vernünftig zurückgezahlt werden? Was passiert, wenn vorzeitig eine erneute Sanierung fällig wird oder die Heizung während der Kreditlaufzeit komplett ausfällt? Oder eine zusätzlich Lüftungs- oder Klimaanlage für den Sommer fällig werden? Was ist, wenn plötzlich Schimmel auftritt? Wäre es nicht sinnvoll mit relativ vergleichbaren Investitionskosten auch noch den Stromverbrauch -gleichzeitig zu den Heizkosten- zu reduzieren und effektive Schimmelvorsorge zu treffen? Mit Photovoltaikunterstützung erreichen neue Heizungssysteme mit Innovationen in der Innenraumdämmung locker doppelt so hohe Quoten, bei Investitionskosten teilweise weit unter 20.000 €. Der Heizungsbetreiber hat die Qual der Wahl: Mit Kombinationstechniken von Solarthermie oder Wärmepumpe für Warmwasser oder Wärmepumpe für Warmwasser und für Heizung oder mit Pellets oder mit Mini-BHKW -alles mit Wärmepufferspeicher - oder mit Qualitäts-Wärmewellenheizungen, wird das für sein Gebäudeobjekt am besten geeignete Heizungssystem ausgewählt. Die Investitionssummen liegen zwischen 12.000 € und 45.000 €. Selbst ohne Photovoltaikunterstützung liegen die Einsparquoten deutlich über denen der beiden ineffektivsten Maßnahmen. Für die meisten Heizungserneuerungen gibt es zwar Fördergelder. Diese sollten aber genauso wie die sinkenden Einspeisevergütungen für Ökostrom auf gar keinen Fall als einzige Entscheidungsgrundlage dienen. Durch den hohen Eigenstromanteil von weit über 70% sparen die Verbraucher im Durchschnittshaushalt von den durchschnittlichen 1.000 € mindestens 700 € im Jahr. Einige Anlagen lassen sich als Gemeinschaftsprojekten und/oder mit Crowdfounding-Konzepten finanzieren. Auf jeden Fall wird Kaufkraft frei, die unter anderem für vernünftige Kreditraten verwendet werden können. Zukünftige Energiepreissteigerungen können sowohl Mietern als auch Heizungsbetreibern relativ egal sein. Ihre Energie kommt überwiegend von der Sonne und nicht mehr vom Energieversorger. Das Wichtigste aber ist, auf fossile Brennstoffe kann in vielen Fällen zu 100% verzichtet werden und komplett durch regenerative Energien ersetzt werden. Dadurch wird ein alter Traum wahr: Heizen zum ökologischen Nulltarif. Natürlich wird für den Winterbetrieb Fremdenergie benötigt. Doch dieser ist in der Formel: Alte Energiekosten Strom und Wärme zusammen MINUS gesparte Heizungsenergie (Euro und Schadstoffe) MINUS gesparter Fremdstrombezug (Euro und Schadstoffe) PLUS Zusatzenergie für Winterbetrieb Wärmepumpe, Solarthermie, Mini-BHKW oder Wärmewellenheizung ERGIBT: Neuer Verbrauch einberechnet. Im Vergleich zum alten Energieverbrauch liegen die Einsparquoten von Strom und Wärme zusammen zwischen 55% und 90%. Für die Auswahl der geeigneten Einsparmaßnahme ist die Wirtschaftlichkeit mit entscheidend. Außenwandvolldämmung und Umstieg auf Brennwerttechnik liegen sowohl in den Einsparquoten von Euro, Prozent, Schadstoffen und den Wirtschaftlichkeitswerten abgeschlagen auf den beiden letzten Plätzen. In den meisten Kombinationen können die meisten Öl- oder Gasheizungen selbst in Mietwohnungen ausbleiben! Spätere Teildämmungen, Tarifwechsel zu günstigeren Fremdenergieanbieter für die Restenergie oder weitere Optimierung der Energieanlagen, senken den Fremdenergiebezug zusätzlich. Mit dem Einsatz von regenerativen Energien ist Heizen ohne fossile Brennstoffe beim gleichzeitig drastisch gesunkenen Strombezug die Antwort auf die drohende Klimakatastrophe. Jedes Watt Strom, Gas und jeder nicht benötigter Tropfen Öl senkt unsere Schadstoffbelastung. Wir müssen endlich anfangen, technisch ausgereifte und wirtschaftlich sinnvolle Alternativen zu fordern. Die Medien und Energieberater sollten allein schon im eigenen Interesse aufhören, völlig falsche Einsparmaßnahmen mit den niedrigsten Einsparquoten zu propagieren. Die Verbraucher reagieren sowieso auf diese Anti-Energiewende-Kampagne mit einer Senkung der Sanierungsquote im Bestand. Es wird endlich Zeit zum Umdenken.