Diese Frage ist nur sehr schwer zu beantworten. Grundsätzlich ist zunächst interessant, wie viele Dächer mit welcher Ausrichtung tatsächlich insgesamt zur Verfügung stehen. Das technische Potenzial allein bei den Wohngebäuden sollte laut einer aktuellen Veröffentlichung bei ca. 208 GWp liegen.
Quelle: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0038092X14002114
Betrachtet man allerdings, dass es in manchen Orten Bayerns oder Baden Württembergs bereits bei einer PV-Durchdringung von 10% der vor Ort verbrauchten Energie zu Problemen im Netz kommt, so reduziert sich dieses Potenzial natürlich stark. Dies gilt natürlich in dieser scharfen Form nur für ländliche/stadtnahe Gebiete. In Städten sollte es auch bei voller Ausschöpfung der Dachflächen kaum zu Problemen im Netz kommen.
Um das volle Dachflächepotenzial trotzdem auszunutzen, ohne das Netz auszubauen, sind technische Maßnahmen zu ergreifen. Das wirkliche Problem vor Ort sind fast immer Spannungsbandverletzungen, also Überspannungen im Verteilnetz bei einer hohen Einspeisung von PV. Abhilfe schaffen hier:
-
erweitere Blindleistungs-Regelungen der PV-Wecheslrichter. Diese könnten in den technischen Anschlussbedingungen in Zukunft weiter ausgeführt werden. Die Forschungsergebnisse hier isnd vielversprechend
-
prognosebasiertes Peak-Shaving, also die aktive Maßnahme PV-Strom bei hohen Einspeiseleistungen direkt vor Ort zu nutzen. Allein durch einen gängigen Batteriespeicher könnte eine PV-Anlage so auf ca. 40% seiner maximalen Leistung gedrosselt werden, ohne nennenswerte Nachteile für den Betreiber. Zusätzliche Applikationen wie Wärmepumpen und Lastmanagement können diese Maßnahme noch verbessern.
Setzt man all dies um, so sollte im Wohnungsbereich eigentlich der größte Teil der genannten 208 GW umsetzbar sein.