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Wie sieht die Energiebilanz (Wirkungsgrad und Kosten pro KWh) eines Elektroantriebs in einem PKW aus ?

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Eingestellt 24, Jun 2014 in Elektroauto, E-mobility von Helmut Wagner (69 Punkte)
Wirkungsgrad und Kosten eines Elektromotors im Vergleich zum Verbrennungsmotor

Mitsubishi wirbt für ihren Plug-In Hybrid Outlander mit 13,4 KWh/100 Km + 1,9 l/100 Km Kraftstoffverbrauch, wobei diese Werte nach dem NEFZ (neuer europ. Fahrzyklus) gemessen werden. Welche der beiden Antriebsarten ist die energetisch und kostenmäßig gesehen die günstigere?

Dieser NEFZ entspricht aber überhaupt nicht der wirklichen Fahrsituation. Mit welchen Verbrauchswerten und Kosten muss ich als Fahrer eines solchen Fahrzeuges in Wirklichkeit rechnen? meiner Meinung nach dienen diese Angaben nur zur Irreführung der Käufer. Gibt es Bestrebungen, eine realistische Messmethode für die Verbrauchsdaten von Hybridfahrzeugen zu erstellen?
   

1 Antwort

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Beantwortet 25, Jun 2014 von Erik Liebert (454 Punkte)
Ich bin zwar in Thema Hybrid nicht so firm aber reine Hybridautos sind ja mit relativ kleinen Akkusätzen unterwegs und ebenfalls kleinen Entladetiefen DOD womit letztendlich dann auch eine lange Lebensdauer für die Batterie erreicht wird ( Full Hybrid).

Dann gibt es noch den Plug In Hybrid, wobei der Elektromotor dann eine Art Reichweitenverlängerer ist, der einspringt, wenn die Batterie wirklich leer ist. Den haben Sie als Fragesteller ja im Speziellen angesprochen.

Dieses Plug In Hybrid System bringt eigentlich eine Menge Nachteile: Hier werden zwei komplette Antriebe verbaut, also schon mal eine deutliche Gewichtsmehrung, was ja dann auch auf den effektiven Verbrauch gehen muss. Es fällt eine doppelte Wartung an, Reparaturfolgekosten werden deutlich höher sein, ... .

Bei diesen Autos mutiert dann je nach Herstellerangabe plötzlich ein Porsche 918 zum 3 l Auto, der Ampera zum 1,2 l Auto ( bei 1,8 to Gewicht ...) und was es da noch so gibt.

Wo legt das Problem?

Der durchschnittliche deutsche Autofahrer fährt am Tag 35 km. Auf welche Strecke will ich jetzt den Verbrauch beziehen? Wie gross wählt der Hersteller die Batterie und wie lange hält der elektrische Antrieb?

Eigentlich sind solche Fahrzeuge verbrauchstechnisch Mogelpackungen. Intelligentere Konzepte wären ein eAuto für Kurzstrecken und ein effizienter Diesel als Zweitwagen oder Carsharing für Langstrecken.

Meiner Meinung nach müssen für solche Fälle Plug In Hybridfahrzeuge 3 Angaben von den Herstellern kommen:

 Die maximale Reichweite im reinen Elektrobetrieb, der Stromverbrauch in Kilowattstunden pro 100 Kilometer und den Benzinverbrauch pro 100 Kilometer bei leerer Batterie

Damit muss der Fahrer dann für sein individuelles Streckenprofil errechen, was für reelle Verbrauchswerte auf ihn zukommen.

Speziell bei diesem Mitsubishi SUV verstehe ich das so, dass er auf 100 km 13,4 KWh ( für seine 40-50 km elektrische Reichweite) und 1,9 l Sprit ( für den Rest) verbraucht.
(Der eGolf verbraucht lediglich 13,4 KWh/100 km ohne zusätzlichen Sprit...)  .

Effektiv wird so ein Fahrzeiug dann aufgrund seines höheren Gewichtes bei Langstreckenfahrten deutlich mehr als ein reiner Benziner verbrauchen. Also ist so ein Fahrzeug für Langstreckenfahrer nicht wirtschaftlich. Wenn ich die 13,4 KWh auf 50 km Reichweite beziehe würde er rein elektrisch auch 26 KWh/ 100km verbrauchen. Also auch hier eher ein Grossverbraucher.

Es bleibt jedem Einzelnen überlassen, zu analysieren, ob so ein Auto Sinn macht. Aber umwelttechnisch????
Oder nur um das grüne Gewissen zu beruhigen?

Dieses Thema verdient sicherlich eine weiterführende Diskussion :-)

Auf jeden Fall werden die Hybridfahrzeuge beim Übergang zur reinen Elektromobilität sicherlich nicht wegzudenken sein.  Nur sollte man die Leute nicht mit irreführenden Verbrauchsangaben aufs Eis führen.
Kommentiert 27, Jun 2014 von Michael Kessler (344 Punkte)
Nur eine kurze Ergänzung:
Auf Langstrecken (rel. hohe Geschwindigkeit >= 100km/h,  wenig abbremsen/beschleunigen) ist das Gewicht des Wagens sekundär! Luftwiderstand ist entscheidend sowie der Rollwiderstand, welcher vom Gewicht und Reibungskoeffizient der Räder abhängt. Ein Elektroauto verbraucht also keineswegs "deutlich mehr als ein Benziner" auf Langstrecken.

Verbrauchsangaben sollten aber auf jeden Fall sinnvoll und transparent gemacht werden und gerne entweder bei Elektrofahrzeugen / Hybriden in "Benzin oder Diesel-Äquivalenten" (bei gegebenem Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors) angegeben werden ... oder für ALLE Fahrzeuge in kWh / 100km - auch für Verbrenner.
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