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Was würde der Pufferbatteriespeicher für eine solche Dachwindmühle kosten?

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Eingestellt 17, Jun 2014 in Energiewende von Katharina Uhr (228 Punkte)
Ich habe gerade diesen interessanten Artikel entdeckt:

http://green.wiwo.de/kleinwindmuehle-fuer-hausdaecher-erobert-dieses-minikraftwerk-demnaechst-die-staedte/

und mich gefragt, ob schon jemand über die Installierung dieser Windmühle auf seinem Hausdach berichten kann und mit welcher Komplettinvestition man da zu rechnen hat?
   

2 Antworten

+2 Punkte
Beantwortet 17, Jun 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)
Bearbeitet 17, Jun 2014 von Martin Schorlies
Hallo Katharina Uhr,

gute Frage... sehr gute Frage...

wenn man von den 1000 kWh/a ausgeht, würde es genügen einen etwas größeren Laptop-Akku als Puffer zu verwenden. Allerdings als WKA-Puffer dürfte die Technologie recht kostpielig ausfallen (ca. 5 t€)... Einfacher wäre es eine solche WKA im Verbund mit PV zu betreiben, z.B. 2 x WKA (8 t€) dazu dann 8 kWp PV (ca. 12t€) und einen Speicher in der größe 7 kWh (auch noch mal ca. 7t€)...
also
2000 kWh WKA
6800 kWh PV
= 8800 kWh/a
mittels 7 kWh Speicher käme man der Autarkie schon recht nahe (je nach Kurzzeitverbraucherverhalten und max. Last (Herde z.B.)) ... aber leider sind zuwenig techn. Daten bekannt. Aber grob übern Daumen (sofern alle Komponenten die Laufzeit durchhalten) käme man auf runde 13 Jahre zur Nettoamortisation... tragbar.
Aber Fraglich ob diese 1000 kWh/a erreicht werden und dann auch Lastgleich verlaufen (also Ernergieproduktion vs. Energieanforderung).
Besser fänd ich die Frage: Was darf ein Speicher dafür Kosten?

Wieder ausgehend von den 1000 kWh/a unter der Annahme das ca. 25% direkt verbraucht würden blieben ca. 750 kWh/a übrig, also ein wenig mehr als 2 kWh/d (wenn man das mal vereinfach linear betrachtet)... da wären wir in der Notebook-Klasse.
Bei z.B. 25 ct Strompreis/kWh ergibt das einen Deckungsbeitrag von 187,50 €/Jahr... wieviel Jahre wollen Sie als Amortisation ansetzen?? Die Erfahrung zeigt dass derartige Akkus meist schon nach 2 Jahren ihre Lebenszeit beenden (auch je nach Tiefentladung)... also dürfte so ein System max.  irgendwas von 350 € Kosten und dann Jährlich bis ca. 150,-€ für einen Ersatzakku den es zu tauschen gilt...

Aber da ich grundsätzlich nicht viel davon halte Rotationskörper auf Gebäude anzubringen, die dafür nicht ausgelegt wurden, hätte ich andere Ideen solch ein Generator im Bereich meines Hauses einzusetzen.

Was ich auch noch sehr bedenklich finde ist die Trägheit bzw. Turbulenzanfälligkeit des Rotors und damit verbundenen Effekte wie Geräusche, Regeldung Drehzahl/Leistung, Wartung etc.
Aber ich hätte durchaus Interesse diesen Generator in mein bestehendes PV-Speichersystem zu integrieren... mal den Gedanken im Auge behalten.
Aber ich denke einen Stromspeicher für das Windrädchen alleine (außer eine Kondensatorlösung bzw. Kleinstakku zur Leistungsnivelierung) sprengt den Vernnunftrahmen.

MfG
Martin Schorlies
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Beantwortet 18, Jun 2014 von Wolfgang Hartmann (394 Punkte)
Sehr geehrte Frau Uhr,

 

bei dem von ihnen angesprochenen Artikel beachten Sie bitte die Kommentare im Angang des Artikels und dort besonders den Kommentar von Herrn Roger Schneider vom 17.06. Hier wird gezeigt, dass diese Windmühle nicht das bringen kann, was versprochen wird. Kommt leider bei einigen Herstellern vor.

Kleinwindkraft eignet sich sehr gut als Unterstützung von Photovoltaik. Ich würde also die PV-Anlage mit einem Speicher versehen, der auch durch die Windkraftanlage gespeist wird. Warum? PV bringt zu Sonnenzeiten Erträge. Wir haben aber gerade im Winter weniger Sonne, dabei aber durch "schlechtes" Wetter mehr Wind. Ähnlich kommt es in den Abend- und Nachtstunden vor. So kann generell die Unabhängigkeit von den Energieversorgern vergrößert werden.

Ein Problem ist die Windstärke. Wenn ein Hersteller angibt, dass die Windmühle bei schwachem Wind von ca. 2m/s anläuft, so bringt sie dann noch keine Leistung (siehe Datenblatt der 1kW Mühle von Turbina Energy ==> bei 2m/s Windgeschwindigkeit im Jahresdurchschnitt werden 96kWh Strom erzeugt). Auch an unseren Küsten haben wir im Jahresmittel durchschnittlich eine Windgeschwindigkeit von unter 6m/s. Die 1kW Turbine von Turbina Energy soll bei 6m/s Wind im Jahresdurchschnitt 1270kWh bringen. Diese Energie sollte man unbedingt für den Eigenbedarf verwenden, da eine Einspeisung bei nur 9 Cent / kWh nicht rentabel ist.

Bei der Turbina Mühle sind jetzt Tests gelaufen, die eine Geräuschbelästigung von unter 35 dBa angeben. 35 dBa ist der lautstärkewert, der nachts in Wohngebiten herrschen darf. Die Mühle wirft  keinen störenden Schatten und hat auch kaum Vibrationen. Trotzdem ist eine Mastmontage einer hausmontage vorzuziehen, da die Mühle mit 235 kg recht schwer ist.

 

Was ich sagen will, ist:  Speicherung der selbst erzeugten Energie zum späteren Verbrauch ist eine super Idee, dann aber bitte in Zusammenarbeit mit einer PV-Anlage, wobei dann die Windkraft unterstützend wirkt. Der Speicher, wie auch die PV-Anlage, sollte dann auf den jährlichen Energiebedarf abgestimmt sein. Die Preisspanne für einen Speicher zur Versorgung eines Einfamilienhauses ist extrem von der verwendeten Technologie abhängig und kann 10.000€ leicht überschreiten.

 

MIt freundlichen Grüßen von der Küste

 

Wolfgang Hartmann
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