Sehr geehrte Frau Uhr,
bei dem von ihnen angesprochenen Artikel beachten Sie bitte die Kommentare im Angang des Artikels und dort besonders den Kommentar von Herrn Roger Schneider vom 17.06. Hier wird gezeigt, dass diese Windmühle nicht das bringen kann, was versprochen wird. Kommt leider bei einigen Herstellern vor.
Kleinwindkraft eignet sich sehr gut als Unterstützung von Photovoltaik. Ich würde also die PV-Anlage mit einem Speicher versehen, der auch durch die Windkraftanlage gespeist wird. Warum? PV bringt zu Sonnenzeiten Erträge. Wir haben aber gerade im Winter weniger Sonne, dabei aber durch "schlechtes" Wetter mehr Wind. Ähnlich kommt es in den Abend- und Nachtstunden vor. So kann generell die Unabhängigkeit von den Energieversorgern vergrößert werden.
Ein Problem ist die Windstärke. Wenn ein Hersteller angibt, dass die Windmühle bei schwachem Wind von ca. 2m/s anläuft, so bringt sie dann noch keine Leistung (siehe Datenblatt der 1kW Mühle von Turbina Energy ==> bei 2m/s Windgeschwindigkeit im Jahresdurchschnitt werden 96kWh Strom erzeugt). Auch an unseren Küsten haben wir im Jahresmittel durchschnittlich eine Windgeschwindigkeit von unter 6m/s. Die 1kW Turbine von Turbina Energy soll bei 6m/s Wind im Jahresdurchschnitt 1270kWh bringen. Diese Energie sollte man unbedingt für den Eigenbedarf verwenden, da eine Einspeisung bei nur 9 Cent / kWh nicht rentabel ist.
Bei der Turbina Mühle sind jetzt Tests gelaufen, die eine Geräuschbelästigung von unter 35 dBa angeben. 35 dBa ist der lautstärkewert, der nachts in Wohngebiten herrschen darf. Die Mühle wirft keinen störenden Schatten und hat auch kaum Vibrationen. Trotzdem ist eine Mastmontage einer hausmontage vorzuziehen, da die Mühle mit 235 kg recht schwer ist.
Was ich sagen will, ist: Speicherung der selbst erzeugten Energie zum späteren Verbrauch ist eine super Idee, dann aber bitte in Zusammenarbeit mit einer PV-Anlage, wobei dann die Windkraft unterstützend wirkt. Der Speicher, wie auch die PV-Anlage, sollte dann auf den jährlichen Energiebedarf abgestimmt sein. Die Preisspanne für einen Speicher zur Versorgung eines Einfamilienhauses ist extrem von der verwendeten Technologie abhängig und kann 10.000€ leicht überschreiten.
MIt freundlichen Grüßen von der Küste
Wolfgang Hartmann