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Gibt es eine effiziente Möglichkeit zum Auffinden eines Isolationsfehlers an einem Solarmodulstrang ?

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Eingestellt 13, Jun 2014 in Photovoltaik von Anonym
Wenn der Wechselrichter einen Isolationsfehler anzeigt weiß man zwar dass es ein Problem gibt, man weiß aber noch nicht wo dass Problem liegt. Gibt es eine Methode herauszufinden wo der Isolationsfehler genau liegt ?
   

3 Antworten

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Beantwortet 14, Jun 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)

Hallo Anonym,

wenn man es mit "haushaltsüblichen Mitteln" machen möchte: Erstmal Spannungsfrei schalten (Anleitung WR)!

Mal ab davon dass schon durch die Fragestellung, die fachliche Eignung des Fragenden außer Frage steht, wir den 12V-Jedermanns-Bereich weit überschreiten und Spannungen über 120V DC gem. VDE lebensbedrohlich sind, und vermutlich mit Leerlaufspannungen von bis 1000V ausgegangen werden darf... (echt kein Witz, das ist gefährlich und schon kleine Fehler können viel zerstören, Stecker, Augenlicht, Finger...).
Aber da es vermutlich eh kein Halten gibt:

Messgerät (Messbereich sollte größer als 600V DC sein; gucken Sie bitte vorher welche Stringspannungen anliegen sollten. Die meisten Haushaltsüblichen Messgeräte, auch die einiger Elektrikermeister steigen bei 600 V DC aus) am String an der Minuspolseite anschließen und gegen Erde messen. Das ganze dann von Plus zu Erde wiederholen. Die Summe der gemessenen Spannungen sollte die Stringspannung ergeben. Wenn's da schon probleme gibt, ist die Leitung irgendwo unterbrochen.

Stringspannung durch Modulanzahl dividieren -> Modulspannung
Messwerte von den Polen mit der Modulspannung dividieren -> in etwa die Stelle an der der Iso-Fehler liegen dürfte. Dann dort ähnlich verfahren:
Also Modulstecker gegen den Rahmen und UK Messen... bloß dann stehen Sie vermutlich auf dem Dach, also eher doch was für Profis.

... und wenn Sie von der Plus-Seite gegen Erde messen und keine Spannung angezeigt bekommen, ist das meistens auch in Ordnung so.

+1 Punkt
Beantwortet 14, Jun 2014 von Christof Erban (92 Punkte)
Hallo Anonym,

natürlcih gibt es effiziente Methoden, einen Isolationsfehler aufzuspüren. Aber,... ich möchte es absichltich schärfer formulieren als Martin:

wenn Du nicht ein ausgebildeter Elektriker bist, der darüber hinaus langjährige Erfahrung mit Photovoltaikanlagen und dem Auffinden von PV spezifischen Fehlern hat. Lass im eigenen Interesse die Finger davon. Warum?

Dein Wechselrichter zeigt einen Isolationsfehler an. Das bedeutet, das irgendwo ein Fehler in der Isolation vorliegt und es einen Kontakt zwischen einem elektrischen Leiter (ob Plus oder Minus ist völlig egal)  und dem Erdpotential gibt. Sobald Du nun auch unwissentlich einen zweiten Fehler - z.B. durch eine unsachgemässe Messung, oder auch nur das Berühren von Stromführenden Bauteilen  - machst, besteht die Gefahr, dass Du selbst mit Deinem Körper den Stromkreis schliesst (Du stehst ja auf der Erde und bist Teil des Erdpotentials) und ein gefährlicher Körperstrom fliesst.

Photovoltaikanlagen liefern einen Gleichstrom, der sobald er durch einen Muskel fliesst, diesen zusammenkrampfen läßt (das gilt auch für den Herzmuskel). MAn kann also anders als bei Wechselspannung nicht einfach wieder loslassen. Der verkrampfte Muskel entkrampft sich anders als bei Wechslspannung - wo man durch den Wechsel der Polarität pro Sekunde mehrere Male Kontraktionen hat  - bei Solarstromn erst nach Sonnenuntergang wieder. Nicht umsonst sind die Gleichspannungskabel verstärkt isoliert und nicht umsonst haben Solarmodule die Schutzklasse II.

Wenn Dich diese Einleitung aber nicht abhalten kann, dann mach alle Messungen wenigstens bei Nacht, wenn von der Solaranlage keine elektrische Gefahr für Dich ausgeht.

Wie der Fehler im Einzelnen effektiv zu finden ist, werde ich hier nicht beschreiben, denn sonst macht das ja doch irgend einer....

Gruss

Christof
+1 Punkt
Beantwortet 15, Jun 2014 von Andreas Iliou (844 Punkte)
Ich gehe mal von einem "Profi" aus:

Viele Hobbybastler sind besser als Ihr Ruf und machen manchmal eine bessere Installation als "Elektriker"

die sonst nur "Häuslebauer" waren.

Sei s drum , Ich gehe also von Jemanden aus der sich gut bis sehr gut mit einer Photovoltaik Anlage auskennt.

Viele Hobbybastler sind dies weil Sie tagtäglich damit zu tun haben.

Falls keine "richtigen" Messgeräte vorhanden sind, bite die Quadrameter Zahl des Daches ausrechnen bei der

alle Anlagenteile die miteinander verbunden sind zusammengerechnet werden.

Bei einer durchgehenden Dachfläche die mehr als 50m² umspannt , hat man häufig leider einen Phantom Iso Fehler

obwohl der Fehler beinahe täglich aufschlägt , haben weder Module, noch Kabel oder aber Wechselrichter ( alleinig)

gesehen ein Problem....

Dies ist ein spezielles Problem und trägt ( falls Phantom Fehler) nur dann dazubei wenn in der Frühe ( feucht) bzw.

nach Regen ( nicht so bei langen Trockenperioden) oder aber spätabends wenn der WR abschaltet.

 

Sobald dies kann man testen ( schnell DC Schalter Ein/Aus) der Wechselrichter "online" ist und dieser fehler "im

Betrieb" nicht mehr passiert -> handelt es sich um einen Phantom Fehler.

Wie bei meinen Vorrednern bereits gesagt ist ein ISO Fehler "sehr gefährlich" - auch bei 1000 V DC und 380 V AC

bzw 230 V AC muss man "genau wissen" was man macht ( oder aber die Aufgabe einem erfahrenen Gutachter überlassen)

Speziell im "nassen Zustand" oder auch Küstennähe haben Module bis zu 50m² nur mehr 667 kOhm ( durch

Parallelität von 40 Mohm errechnet) dadurch "fliegt" einem eine 1 Mohm Überwachung "um die Ohren".

Es gab und gibt Bemühungen seitens weniger Hersteller dies auch kundzutun ( SMA/Danfoss beispielswe. ) gehen

bis zu 150 - 200 kOhm runter ( allerdings nach genauem Messen der Anlage ) und wenn es sich um diesen Fehler

handelt der nur bei Überwachung "Einspeisung" passiert - und auch erst seit es Trafolose Wechselrichter" gibt.

Es gibt seit Einführung dieser Geräte "sehr häufig" die Problem auch mit älteren Modul Modellen beim Re Powering

bei trafogestützten Geräten ist nämlich die Überwachung "immer vorhanden" weil immer gegen AC und DC

gemessen werden kann - bei neueren ( trafolosen ) Wechselrichtern "geht dies nicht mehr" so einfach oder gar nicht

mehr.

Bei Fragen zu diesem Themenkomplex gerne an mich zurück kommen , es gibt hierzu mit Leckstromzangen ganz interessante Tricks auch Thermografie Aufnahmen und Erdung ist ein "heikles Thema " hierbei.

Cheers

Andreas

 

ps dies sind die häufigsten Fehler mit denen Ich momentan zutun habe, da bringt auch manch ein Elektriker nix zustande ( leider ) -> fängt mit Schutzerdung, Funktionserdung, Blitzschutzerdung , Ausgleichserdung, falscher odergar keiner Erdung an und hört mit TN C Netz das (leider ) immer noch Verbreitung findet auf....

Es funktioniert meisst( nur) solange bis Datalogging dazukommt und dann womöglich noch über mehrere Gebäude verteilt alle WR ausgelesen werden sollen ( EMF ) Chaos pur - Iso Fehler - Abschaltungen etc etc
Kommentiert 15, Jun 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)
Stimmt.... die Sensibilität mancher WR diesen Fehler zu melden hatte ich komplett vergessen, ebenso die natürliche Aufladung Systeme mit größerer Ausdehnung. RIso ist nicht immer RIso...
Kommentiert 30, Sep 2016 von Anders Rand (10 Punkte)
Haben Sie über die z100 gehört? Es dauert nur 2 Minuten Erdschlüsse zu finden:
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