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Kohle von gestern?

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Eingestellt 5, Apr 2014 in Energiewende von Franz Alt (1,830 Punkte)
   

2 Antworten

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Beantwortet 5, Apr 2014 von Franz Alt (1,830 Punkte)

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Steinkohle und Braunkohle wichtige Motoren für das deutsche Wirtschaftswunder. Das war damals unstrittig. Erstmals im Wahlkampf 1961 aber wurde die ungehemmte Kohleförderung problematisiert als Willy Brandt „blauen Himmel über der Ruhr“ forderte. Doch jetzt in den Zeiten des Klimawandels und der Energiewende wird überdeutlich, dass die Kohle keine Zukunft mehr hat. Jetzt wird auch endlich problematisiert, was vor allem Braunkohle-Abbau bedeutet.

Jeder, der mal in Garzweiler oder in Brandenburg am Rande eines riesigen Tagebaufeldes stand, wird diese Bilder nie mehr vergessen: Ganze Dörfer werden platt gemacht, Jahrhunderte alte Kirchen abgerissen, Mondlandschaften entstehen, der Grundwasserspiegel sinkt.

 

Die Politik spricht zu Recht von „Ewigkeitskosten“, die anfallen. Hinzu kommt: Kohle und Braunkohle sind Klimakiller.

 

Aber brauchen wir Kohle und Braunkohle nicht als „Brücke ins Solarzeitalter“ wird oft eingewendet. Dazu taugt Kohlestrom so wenig wie Atomstrom. Nur moderne Gaskraftwerke können so flexibel herauf- und heruntergefahren werden, dass sie am ehesten den notwendigen Ausgleich schaffen, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht.

 

Aber schon heute können Speichertechnologien wie Blockheizkraftwerke eine Brücke sein. Hinzu kommen bald neue Technologien, die jetzt weltweit entwickelt werden oder die es schon gibt: „Power-to-Gas“-Technologien, bessere Batterien, Pumpspeicherkraftwerke, Druckspeicher, aber auch Biomasse, Wasserkraft oder Erdwärme können ausgleichen.

 

Zur hundertprozentigen Energiewende ist der gesamte Mix der Erneuerbaren erforderlich. Schon mittelfristig werden wir keine Kohlekraft mehr brauchen – also sollten auch keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden, denn sie verstopfen der Erneuerbaren den Zugang zum Markt über mindestens 40 Jahre. Das aber ist ökologisch und ökonomisch unverantwortlich.

 

Investitionen in neue Kohlekraftwerke sind in den Zeiten des Klimawandels, wie sie im heute veröffentlichten neuen IPCC-Bericht soeben wieder dramatisch beschrieben werden, schädlich für die Energiewende und für das Klima. Der neue Bericht ist vielleicht ein letztes Warnsignal an die Weltöffentlichkeit, um aufzuwachen.

 

Deshalb ist es zu begrüßen, dass die rot-grüne Regierung in Nordrheinwestfalen jetzt beschlossen hat, den Braunkohleabbau in NRW wenigstens zu begrenzen (Garzweiler II soll weniger wachsen). Zu hoffen ist, dass auch die Regierung in Brandenburg rasch diesem Beispiel folgen wird.

 

Als Sohn eines Kohlenhändlers ist mir spätestens mit dem Erfolg der erneuerbaren Energien klar geworden: Mit Kohle ist heute kein Staat mehr zu machen.

 

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Beantwortet 5, Apr 2014 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)
Moin, moin,

aber das NRW-Ziel ist so terminiert, dass bis dahin noch 3 (neu gewählte) Landesregierungen wieder ALLES ändern können.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

mfg  tugu
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