Firmenverzeichnis Experts Preisvergleich

„Ende Gelände“: Geht es der Kohle an den Kragen?

+1 Punkt
341 Aufrufe
Eingestellt 18, Mai 2016 in Energiewende von Franz Alt (1,830 Punkte)

80% der noch vorhandenen Kohlevorräte, 50% des Erdöls und 30% der weltweiten Erdgasvorräte müssen im Boden bleiben, wenn die Klimaschutzziele, auf die sich die Weltgemeinschaft in Paris geeinigt hat, erreicht werden sollen. Darin sind sich die Klimawissenschaftler einig.

Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Klimaschutzziele erreichen will, dann muss auch Deutschland rasch aus der Kohle und Braunkohle aussteigen. Denn dieser Brennstoff ist der Klimakiller Nr. 1. Am Pfingstwochenende demonstrierten deshalb unter dem Motto “Ende Gelände“ 3.000 Klima-Aktivisten vor dem Kohlekraftwerk „Schwarze Pumpe“ in der Lausitz. Sie haben das Kraftwerk blockiert und die rasche Energiewende gefordert. Nur so könnten wir die Tiefen des CO2-Zeitalters hinter uns lassen, so die Demonstranten.

Die Klimaschützer waren aus ganz Europa gekommen, um zivilen Widerstand zu leisten. Die Einsatzleitung der Polizei war zurückhaltend, obwohl die Aktivisten Bagger besetzten, Gleise blockierten und das Kraftwerk „Schwarze Pumpe“ für zwei Tage still legten. Sogar das Besetzen von Baggern und das Blockieren von Schienen wurden von der Polizei nicht als Straftaten bewertet. Die Demonstranten waren wegen dieser liberalen Polizei-Strategie überrascht.

Auch die rot-rote Landesregierung in Brandenburg, verantwortlich für den Polizeieinsatz, weiß, dass die Kohle ein Auslaufmodell ist und wollte eine Konfrontation vermeiden. Vattenfall hatte den Betrieb vorsorglich eingestellt. Die Polizei ließ die Demonstranten gewähren und die TAZ kommentierte: „Keiner will sich für eine Ideologie von gestern die Finger schmutzig machen“.

Klar ist, dass es nach dem Atomausstieg der Kohle an den Kragen geht. Sowohl auf dem Elmauer G7-Gipfel wie auch auf dem Pariser Weltklimagipfel  2015 wurde die weltweite Dekarbonisierung  beschlossen. Der Kohle-Ausstieg ist nur noch eine Frage der Zeit.

Vattenfall musste als Noch-Betreiber der „Schwarzen Pumpe“ nach der Blockade verkünden: Nur die Stromproduktion über Windkraft hat an Pfingsten 2016 in Deutschland einen Energie-Engpass verhindert. Eine historische Kraftwerksblockade. Die schwedischen Kraftwerksbetreiber hatten ihre Mitarbeiter angewiesen, freundlich und kooperativ mit den Klimaaktivisten umzugehen.

An Pfingsten beteiligten sich weltweit 30.000 Menschen an Anti-Kohle-Aktionen. In Wales, in Neuseeland, in Australien, auf den Philippinen, in Brasilien, in den USA und in der Türkei. Glückauf fürs Klima.

Helfen Sie mit, eine Antwort für diese Frage zu finden oder den Beitrag bekannt zu machen. Teilen Sie den Link:   

Bitte loggen Sie sich ein oder melden sich neu an, um die Frage zu beantworten.

Stellen Sie Ihre eigene Frage:

Top50-Solar Experts
Expertenwissen zu Photovoltaik, solarer Wärme, E-Mobility und Energiewende.

Stellen Sie Ihre Frage hier!

 

...