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Neue Polysilizium-Technologie: Fließbettreaktor-(FBR-)Technologie - Verheißung oder Hype?

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Eingestellt 3, Mär 2014 in Photovoltaik von Nicole Münzinger (686 Punkte)

Johannes Bernreuter warnt in seinem Kommentar davor, zuviel Hype um die neue Technologie zu machen (http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/neue-polysilizium-technologie---verheiung-oder-hype_100014330/#ixzz2uuItGEWq):

Ich warne jedoch davor, zuviel Hype um die neue Technologie zu machen. Die Silizium-Abscheidung in einem FBR ist nicht einfach zu beherrschen. Daher rechne ich mit Kinderkrankheiten bei den neuen Fabriken. Sowohl GCL-Poly als auch SMP haben Verzögerungen bei ihren FBR-Projekten erlebt:

  • Nach vier Jahren Forschung und Entwicklung plante GCL-Poly den Start des ersten 10.000-t-Abschnitts seiner neuen FBR-Fabrik im ersten Quartal 2014; mittlerweile wurde er auf die zweite Jahreshälfte verschoben.
  • Die Inbetriebnahme der 10.000-t-FBR-Fabrik von SMP wurde ursprünglich für Mai 2013 angekündigt. Bei der Explosion eines Wassertanks während eines Belastungstests im Juli 2013 kamen jedoch drei Beschäftigte ums Leben; die Fabrik soll nun in der zweiten Hälfte 2014 hochgefahren werden.

Was meinen andere Experten hierzu. Wie stehen die Chancen der neuen Technologie? Welche Kostensenkung für die Photovoltaik könnte man daraus erwarten?
   

1 Antwort

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Beantwortet 5, Mär 2014 von Klaus Hying (930 Punkte)
Fließbettreaktoren oder Wirbelschichtreaktoren (engl.: fluidized bed reactor) ist ein in der chemischen Industrie seit langen bekannter Reaktortyp, der immer dann in Frage kommen kann, wenn man einerseits feste und auf der anderen Seite gasförmige oder auch flüssige Ausgangsstoffe hat.

Erste großtechnische Anlagen dieses Reaktortyps gibt es bereits seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts - z.B. für die Synthesegasproduktion.

Die Verwendung dieses Reaktortyps für die Polysiliziumproduktion zu evaluieren, bot sich also an. Das Thema wird für die ja auch schon seit einiger Zeit diskutiert und in den vergangen Jahren entwickelt. Inzwischen ist die Technologie offensichtlich soweit, dass sie in die Serienproduktion überführt werden kann.

Wie immer bei neuen Anlagen und Prozessen, wird man zu Beginn eine Lernkurve durchlaufen müssen und den Prozess, die Qualität und natürlich auch die Kosten weiter optimieren.

Mittelfristig bin ich sehr optimistisch, dass diese für die Herstellung von Polysilizium neue Produktionsmethode zu sinkenden Siliziumpreisen führen wird und somit von ihr positive Impulse für die daraus hergestellten Wafer, Zellen und Module und damit für die kristalline Photovoltaik insgesamt ausgehen werden.

Klaus Hying
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