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Wie kann man die Performance Ratio (incl. Temperatur) in anderen Ländern ermitteln?

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Eingestellt 22, Aug 2011 in Photovoltaik von Anonym

Die PR für Europa wird mit o 84% angegeben in Wagners Photovoltaik Engineering ('05). Tropische Gegenden in der Nähe des Äquators haben eine PR von 83%. Wie sieht es nun mit Gegenden wie Skandinavien oder Afrika aus? So sollte in Skandinavien doch eine höhere PR zu erwarten sein, weil die niedrigen Temperaturen die umgesetzte elektrische Energie begünstigen sollte, oder?

   

1 Antwort

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Beantwortet 29, Okt 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)

Hallo,

vollkommen richtig (zum letzten Satz). Allerdings wirken sich noch weit mehr Faktoren auf die PR aus.

Aus Wikipedia:

Das Performance Ratio (PR) beschreibt das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen Nutzertrag und dem Sollertrag einer Anlage und wird häufig auch Qualitätsfaktor (Q) genannt. Der „Sollertrag“ berechnet sich aus der eingestrahlten Energie auf die Modulfläche (gemessen mit einem Einstrahlungssensor mit gleicher Ausrichtung) und dem nominalen Modul-Wirkungsgrad, er bezeichnet also die Energiemenge, die die Anlage bei Betrieb unter Standard-Testbedingungen (STC) und bei 100 % Wechselrichter-Wirkungsgrad ernten würde. Real liegt der Modulwirkungsgrad auch bei unverschatteten Anlagen durch Erwärmung, niedrigere Einstrahlung etc. gegenüber den STC unter dem nominalen Wirkungsgrad, außerdem gehen vom Sollertrag noch die Leitungs- und Wechselrichterverluste ab. Der Sollertrag ist somit eine theoretische Rechengröße unter STC. Das Performance Ratio einer Photovoltaikanlage sollte im Allgemeinen einen Wert von mindestens 70% erreichen. Dieser Wert bezeichnet immer die durchschnittliche PR eines ganzen Jahres. Beispielsweise liegt die momentane PR mittags an kalten Tagen über dem Durchschnitt und sinkt vor allem bei höheren Temperaturen sowie morgens und abends, wenn die Sonneneinstrahlung auf die Module flacher ist.

Der Nutzertrag ist abhängig von Modultemperatur, tageszeitlicher Sonneneinstrahlung, Modulverschattung, Modulverschmutzung, Modulwirkungsgrad, Systemverluste (WR, Leitungen, Stecker/Buchsen usw.), Füllfaktor u.v.m. Daher ist bei der Erstellung der PR ohne existierende PV-Anlage eine realistische Ertragsprognose notwendig.

 

VG

Jan Eckert

 

 

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