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Wie schlimm ist Vogelkot im Sommer auf dem Modul?

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Eingestellt 5, Jan 2014 in Photovoltaik von Anonym
In der Küstenregion kommt es leider öfters vor, dass Möven die PV-Anlage beschmutzen. Wie schlimm sind einzelne Flecken auf einzelnen einzelnen Modul?

Beispiel: 1 Fleck auf Modul mit Durchmesser 5cm oder 2 Flecken dieser Größe auf einem Modul.

Wurden solche Phäenomen schon untersucht und man kann generelle Aussagen machen?

Vielen Dank für Eure Tips.
   

4 Antworten

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Beantwortet 5, Jan 2014 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob es da Untersuchungen gibt.

Auf alle Fälle sollte man vermeiden, daß sich diese Hinterlassenschaft "festbrennt". Auf einem Steildach sollte der nächste Regen (gibts auch an der Küste) das Problem beseitigen. Bei zu flacher DN oder in regenarmer Region sollte man evtl. etwas mit weicher Bürst und (entmineralisiertem) Wasser (oder einfach bei Regen) nachhelfen.

Alle von mir gebauten (mehrere hundert) Anlagen stehen (mehr oder weniger) an der Küste (also im Möweneinzugsbereich) und bisher hat mir kein Eigentümer von derartigen "Problemen" erzählt. Auch bei der jährlichen Kontrolle (alle von mir errichteten Anlagen werden am Jahrestag des Zählereinbaus überprüft) der Ertragswerte ist mir niemals etwas aufgefallen, was auf "Vogeldreck" zurückzuführen wäre.

Bei weiteren Fragen, einfach kurze mail.

mfg  tugu
+1 Punkt
Beantwortet 6, Jan 2014 von Klaus Hying (930 Punkte)
Ein Vogelkotfleck führt natürlich zu einer Verschattung der entsprechenden Zelle und damit zu einem Hotspot.

Das lässt sich bei Sonneneinstrahlung gut mit einer Thermographie-Kamera sehen. Da der Vogelkot mit der Zeit weggewaschen wird, ist das nur ein temporäre Effekt und unkritisch, auch wenn geringe Einbuße in Form eines kleinen Knicks in der Kennlinie erkennbar ist. Das gehört aber zum normalen Betrieb einer PV-Anlage dazu und ist somit kein Grund zur Besorgnis.

Bedenklich wird es nur, wenn Vögel die oberste Modulreihe in Schaaren zu ihrem bevorzugtem Nachtlagerplatz auswählen und die obere Modulreihe ständig zugesch.... ist. Dann handelt es sich zum einen um eine dauerhafte Verschattung mit dauerhafter Erwärmung der betroffenen Zellen und zum anderen ist der Vogelkot aggressiv (alkalisch) und greift die Glasoberfläche an.

Klaus Hying
Kommentiert 6, Jan 2014 von Erhard Renz (699 Punkte)
Als Hot Spot würde ich den Vogelkot nicht bezeichnen.
Bei Wikipedia wird Hot Spot im PV Bereich als:

"Der Hot-Spot-Effekt (wörtlich übersetzt: Heißer-Fleck-Effekt) bezeichnet in der Photovoltaik die Überhitzung eines Bereich eines Solarzellenmoduls aufgrund ungleichen Lichteinfalls, der im Extremfall einen Brand verursachen kann."

http://de.wikipedia.org/wiki/Hot_Spot_%28Photovoltaik%29
Dies würde ich für Vogelkot-Fleck ausschließen. Ansonsten schließe ich mich deinem Kommentar an.
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Beantwortet 1, Jan 2015 von Uwe Bierbaum (24 Punkte)

http://www.rationell-reinigen.de/schulz-gebaeudeservice-photovoltaikreinigung-zertifiziert/150/6003/242601

Bei vermehrtem Auftreten ist sicherlich Obacht geboten.

Wir lassen aktuell Module u.a. auf die von ihnen genannte Verschmutzung wissenschaftlich untersuchen.

Bei fundierter Erkenntnis melde ich mich unaufgefordert.

 

 

 
 
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Beantwortet 16, Feb 2016 von Michael Mattstedt (100 Punkte)

Sehr geehrte Damen und Herren,

grundsätzlich sind bei Vogelkot 2 verschiedene Phänomene zu bewerten:

1. Eine mögliche chemisch-physikalische Reaktion mit dem Solarglas.

2. Eine mögliche Auswirkung durch Abschattung auf dem Wafer.

Zu 1. Vogelkot kann chemisch reaktiv sein, besonders wenn er länger auf dem Glas verbleibt und immer wieder anweicht. Je nach Herstellungsprozess der Gläser und Beschichtung können die Glasveränderungen wie bei einer Verätzung irreversibel sein. Mir liegen keine Erfahrungen mit Seevögeln vor. Bei Taubenkot haben wir häufig Glasveränderungen dokumentiert.

Manche Moduloberflächen sind besonders reaktiv durch spezielle Herstellungsverfahren (z.B. einem Art Sandstrahlverfahren bei Herstellung, um die Lichtbrechung zu verbessern). Hier wurden generelle Reaktionen durch Kotauflagerung, aber auch durch Ruß festgestellt.

Zu 2. Verbleibt der Vogelkot länger auf einem Photovoltaikmodul, kann die darunterliegende, abgeschattete Zelle heißer werden. Hier haben Elektrofachbetriebe einen eindeutigen Zusammenhang zur vermehrten Hot-Spot-Bildung festgestellt.

Leider lassen sich die Dokumentationen nicht generalisieren. Die PV-Module verschiedener Hersteller reagieren gemäß unserer Dokumentationen unterschiedlich. Manche Module neigen anscheinend stärker zur Hotspot-Bildung durch Abschattung als andere.

Mit besten Grüßen Michael Mattstedt

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