Sehr geehrte Damen und Herren,
grundsätzlich sind bei Vogelkot 2 verschiedene Phänomene zu bewerten:
1. Eine mögliche chemisch-physikalische Reaktion mit dem Solarglas.
2. Eine mögliche Auswirkung durch Abschattung auf dem Wafer.
Zu 1. Vogelkot kann chemisch reaktiv sein, besonders wenn er länger auf dem Glas verbleibt und immer wieder anweicht. Je nach Herstellungsprozess der Gläser und Beschichtung können die Glasveränderungen wie bei einer Verätzung irreversibel sein. Mir liegen keine Erfahrungen mit Seevögeln vor. Bei Taubenkot haben wir häufig Glasveränderungen dokumentiert.
Manche Moduloberflächen sind besonders reaktiv durch spezielle Herstellungsverfahren (z.B. einem Art Sandstrahlverfahren bei Herstellung, um die Lichtbrechung zu verbessern). Hier wurden generelle Reaktionen durch Kotauflagerung, aber auch durch Ruß festgestellt.
Zu 2. Verbleibt der Vogelkot länger auf einem Photovoltaikmodul, kann die darunterliegende, abgeschattete Zelle heißer werden. Hier haben Elektrofachbetriebe einen eindeutigen Zusammenhang zur vermehrten Hot-Spot-Bildung festgestellt.
Leider lassen sich die Dokumentationen nicht generalisieren. Die PV-Module verschiedener Hersteller reagieren gemäß unserer Dokumentationen unterschiedlich. Manche Module neigen anscheinend stärker zur Hotspot-Bildung durch Abschattung als andere.
Mit besten Grüßen Michael Mattstedt