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Wäre es nicht eine gute Lösung, Strompreise tageszeitenabhängig variieren zu lassen?

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Eingestellt 16, Dez 2013 in Energiewende von Anonym
Immer wieder wird von den problematischen Überproduktionen von Solarstrom berichtet. Wäre es nicht sinnvoll, durch variierende Strompreise, (tagsüber günstiger, Mittagszeit am günstigsten und Nachts verhältnismässig teuer) die Spitzen des Photovoltaik-Stroms auszugleichen? Noch dazu würde man den Bürgern dann von Anfang an mehr Verständnis für den Umgang mit Solarstrom vermitteln und diese mit in das Thema einbringen.
   

2 Antworten

+1 Punkt
Beantwortet 16, Dez 2013 von Anonym
ausgewählt 17, Dez 2013 von Nicole Münzinger
 
Beste Antwort

Ja, das ist definitiv eine gute Idee - allerdings ist die Umsetzung nicht ganz so trivial.

Über Zeit- oder Last abhängige Tarife für den Endverbraucher wird schon lange diskutiert. Um dieses jedoch umsetzen zu können brauchen wir aber flächendeckend Smart-Meter, die sog. intelligenten Stromzähler. Hier muss minutengenau erfasst werden wann wieviel Energie bezogen worden ist, damit bei variablen Preisen auch richtig abgerechnet werden kann.

Die flächendeckende Einführung ist jedoch in Deutschland im Zeitraum von gut 10 Jahren geplant - viel schneller wird es wohl kaum gehen.

Selbst wenn alle Endverbraucher diese Geräte hätten, müssten natürlich auch die Energieversorger diese dynamischen Tarife anbieten. Diese sehen jedoch aktuell kaum die Notwendigkeit, da auch im eigenen Hause eine ziemlich aufwändige Infrastruktur installiert werden muss: die intelligenten Zähler müssen ihre Daten ja massenhaft an ein Rechenzentrum schicken. So wie mancher kleine, lokale Energieversorger aufgestellt ist, ist das noch eine lange Entwicklung. Außerdem wird in letzter Zeit auch über die Kosten der Smart-Meter diskutiert. Dabei geht es um Kosten in Höhe von ca. 170 EUR pro Jahr. (Siehe Smart Meter könnten teuer werden bei Klimaretter.info)

Und auch der Datenschutz ist seit langem ein Streitpunkt zwischen den beteiligten Parteien, da über die Smart-Meter Profile erstellt werden können, die die Haushaltssituation wiederspiegeln können. Hier geht es dann in Richtung Datenschutz.

Also wird es vermutlich noch ein langer Weg, von einer guten Idee bis zur Umsetzung.

Kommentiert 17, Dez 2013 von Martin Werner (2,069 Punkte)
Ich denke mit 4 unterschiedlichen Tarifen sollte man hinkommen. Heute verbaute elektronische Zähler haben vier Zählwerke für Bezug. Das heißt, mit hilfe einer Rundsteuerung könnten diese Zähler angesteuert werden und das jeweilige Zählwerk aktiviert werden. Am Ende des Jahres werden dann die vier Zählwerke abgelesen und gemeldet. Das wäre etwas einfacher und schneller umzusetzen.
Kommentiert 7, Nov 2014 von Katharina Uhr (228 Punkte)
Ich würde dieses Thema gerne noch mal aufgreifen, da ja schon ein Jahr um ist, seid diese Frage gestellt wurde und ich finde es sehr interessant. Gibt es da inzwischen Lösungsansätze unterschiedliche Tarife einzuführen?
Kommentiert 11, Nov 2014 von Jan Eckert (318 Punkte)
Hallo Katharina U.,
Großverbraucher haben in vielen Fällen bereits eine Lastgangmessung im 15min-Takt. Dort wäre es sicherlich möglich.
Einige PV-Anlagenbesitzer betreiben über verschiedene Arten eine Echtzeit-Lastgangerfassung. Auch hier wäre es technisch machbar.
Trotzdem ist der von Björn-Lars K. genannte Punkt des Datenschutzes nicht von der Hand zu weisen. Diese Art der Datenerfassung muss freiwillig sein.
VG
Jan Eckert
+1 Punkt
Beantwortet 11, Nov 2014 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Anonym,

wenn ich richtig informiert bin gibt es sogar von der EU bereits seit Jahren eine Vorgabe, genau solche Tarife anzubieten. Mein Energieversorger ( EnBW ) hat bereits vor 4 oder 5 Jahren den "intelligenten Zähler" angeboten. Als Elektroinstallateur habe ich mir diesen Zähler sofort einbauen lassen, da ich davon ausgegangen bin, dass mich viele meiner Kunden fragen werden ob die Nutzung eines intelligenten Zählers sinnvoll ist. Das Ergebnis meiner Erfahrungen war jedoch niederschmetternd:

Obwohl es uns gelungen war, durch ganz gezieltes Verbrauchsverhalten, auf ca. 70% Nutzung in Zeiten des günstigeren Tarifes zu kommen, war in der Überprüfung festzustellen, dass wir gar keine Ersparnis hatten. Im Gegenteil, bei Nutzung des EnBW-Online-Tarifes hätte ich pro Jahr fast 100,00 Euro sparen können ohne mich weiterhin bei meinem Verbrauch irgendwie an irgendwelchen Schaltzeiten des Energieversorgers zu orientieren. Der Grund war zum einen, dass der Preisvorteil des günstigeren Tarifes gar nicht so groß war und außerdem der intelligente Zähler eine deutlich höhere Grundgebühr hat.

Meiner Meinung nach ist dieses Konzept unseres Energieversorgers lediglich dazu gedacht, all den Kunden ein gutes Gefühl zu geben, die nicht nachrechnen und somit der Meinung sind etwas zu sparen.
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