Ob die Nutzung der 70%-Option oder die Teilnahme am Einspeisemanagement besser ist, lässt sich so einfach nicht sagen. Eine wichtige Rolle hierbei spielt die Eigenverbrauchsquote, genauer: Die Menge des Solarstrom-Eigenverbrauchs zu Zeiten der maximalen Erzeugungsleistung (denn Eigenverbrauch ist ja auch um 9 Uhr Vormittags möglich, also bei geringerer PV-Leistung...).
In unseren Veröffentlichungen zum Thema schreiben wir es so:
"Nur wenn die maximal zu erwartende Einspeiseleistung am Netzverknüpfungspunkt generell deutlich geringer ist als die Generatornennleistung, dürfte die Nutzung der 70-Prozent-Option vorteilhafter sein. Typische Fälle wären eine starke Verschattung der Module, nennenswerter Eigenverbrauch zeitgleich mit dem Erzeugungsmaximum oder Generatoren mit Ost-West-Ausrichtung, da hier die Maximalleistung der Teilgeneratoren nie gleichzeitig auftritt. Die SMA Auslegungssoftware Sunny Design kann dies ab Version 2.20 ebenfalls bei der Wechselrichter-Dimensionierung berücksichtigen. Über weitere Lösungsmöglichkeiten – wechselrichterintegriert oder in Zusammenhang mit dem Sunny Home Manager – wird SMA zu gegebener Zeit informieren."
Quelle: http://dev.rcw.sma.de/loesungen/pv-netzintegration/eeg-2012.html
Allgemeine Hinweise zur Wechselrichterauslegung im Rahmen der 70%-Regel finden Sie hier: http://experts.top50-solar.de/antwort/wechselrichter-einstellung-bei-70-regelung/
Übrigens: Im Rahmen der erneuten EEG-Anpassung hat der Deutsche Bundestag am 29.3.2012 auch eine zeitliche Verschiebung bei den Einspeisemanagement-Anforderungen an PV-Anlagen bis 100 kWp beschlossen: Sie müssen sich nun erst ab 1. Januar 2013 ferngesteuert in der Wirkleistung begrenzen lassen. Die Variante der pauschalen 70 Prozent-Wirkleistungsbegrenzung für Anlagen bis 30 kWp wird somit auch erst zu diesem Termin relevant.