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Deutschland in Sachen Energiewende ein Jahr nach dem Atomausstieg

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Eingestellt 29, Mai 2012 in Energiewende von Anonym

Wo steht Deutschland ein Jahr nach dem Atomausstieg in Sachen Energiewende?

   

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Beantwortet 25, Mai 2012 von Wilfried Haas (22 Punkte)

Bis Mitte Februar des Jahres war die Entwicklung gut. Sowohl im Bereich Solarenergie wie auch Windenergie-Nutzung war die Entwicklung im vergangen Jahr sehr positiv. Laut Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2011 rund 238.000 Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von knapp 7.500 Megawatt peak installiert. Zugleich entstanden 895 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von rund 2.000 Megawatt, so der Bundesverband Windenergie (BWE). Mittlerweile stammt fast ein Viertel (24 %) des Stroms aus den Erneuerbaren Quellen, das ist mehr als aus Atomkraft. Durch die anhaltende politische Diskussion um die Solarförderung und durch die Kürzungen der EEG-Vergütungen wurde die Entwicklung jedoch schlagartig gestoppt. Der geringere Ausbau von PV kann nicht durch zusätzliche Windenergieanlagen kompensiert werden. Bei der Energiewende kommt es insbesondere auf den richtigen Energiemix an. Die Erneuerbaren sorgen für mehr Wettbewerb, langfristig faire Strompreise und weniger Importabhängigkeit von Öl und Gas, deren Preise stetig steigen. Von einer Überförderung der Erneuerbaren Energien kann hingegen keine Rede sein. Die letzten Strompreiserhöhungen der Energieversorger sind nicht durch das EEG verursacht. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Jahr 2011 ergibt sich lediglich eine Erhöhung von 0,06 Ct/kWh, wobei hier noch nicht einmal die kostensenkenden Effekte des Solarstroms auf den allgemeinen Strombörsenpreis berücksichtigt sind. Technischer Fortschritt und Massenfertigung haben es möglich gemacht, dass die Kosten neuer Solarstromanlagen gleichermaßen wie die Förderung in den letzten drei Jahren halbiert werden konnten. Dass man trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken im Frühjahr 2011 keinen Blackout zu befürchten hat, haben die zum Teil eisigkalten Winterwochen Anfang 2012 gezeigt: In Deutschland konnten – anders als beispielsweise im Atomland Frankreich – gerade mit Hilfe der Photovoltaik Versorgungsengpässe auf dem Strommarkt umgangen werden. PV-Anlagen liefern immer dann besonders viel schadstofflosen Strom, wenn der Strombedarf um die Mittagszeit am höchsten ist. Weiterer Vorteile der Photovoltaik ist, dass die auf viele Dächer verteilten PV-Anlagen das Stromnetz entlasten, dass so der notwendige Ausbau auf ein Minimum reduziert werden kann. Mit dem Ausbau intelligenter Netze ist man nämlich nach einem Jahr noch gar nicht weiter gekommen. Ohnehin entsteht der Eindruck, dass Bundesregierung und die großen Energiekonzerne noch nachlegen müssen, während die Bürger die Energiewende wirklich wollen. Das Interesse an unseren Bürgerbeteiligungen an dezentralen, erneuerbaren Energieanlagen war sehr groß im Jahr Eins nach dem Atomausstieg. Nachhaltig orientierte Kapitalanleger haben durch ihre Investitionen in transparente, überschaubare Projekte den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglicht. Der ökologische Umbau unserer Energieversorgung hat gerade erst angefangen.

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