Es brennt.
Das Feuer von Notre-Dame ist zwar gelöscht, aber das Erdenfeuer der Klimaerwärmung dagegen nicht.
Über 28.000 Wissenschaftler von „Scientists 4 Future“ kommen zu einem eindeutigen und unmissverständlichen Schluss: „Uns bleiben nur noch 10 Jahre, bis wir den Klimawandel nicht mehr kontrollieren können“.
Beim ersten Jahrtausendsommer von 2003 hatte gerade Paris viele Hitzetote zu beklagen. Die europäische Versorgung von Trinkwasser und Strom aus schmutzigen Kohle - und Atomkraftwerken war wie im letzten Jahr 2018 durch extrem niedriges und viel zu warmes Wasser aus den Flüssen akut gefährdet. Landwirte befürchten schon jetzt, im Frühling 2019, dass Ernteausfälle durch fehlenden Regen noch höher ausfallen als letztes Jahr.
Plastikwahnsinn, Atemluftvergiftungen in den Städten durch ausufernden Verkehr, der totale Chemiekrieg gegen unsere Ackerböden und die gigantische Ausrottung von Pflanzen und Tieren sind weitere ernsthafte Bedrohungen, nicht nur für nachfolgende Generationen.
Reporter, Politiker und viele Menschen trauern um das Pariser Gebäude und bringen Sonderberichte zur besten Sendezeit im TV oder mehrseitige Informationen in den Tageszeitungen, während sich kaum jemand für das bevorstehende Ende der Zivilisation wie wir sie heute kennen interessiert.
In welcher Welt leben wir denn? Warum gibt es nicht Sondersendungen und Brennpunktkampagnen über die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse, dass wir 2030 mit massiven Gegenmaßnahmen fertig sein müssen, um die unumkehrbare Erderwärmung noch aufzuhalten?
Führende Wissenschaftler von „Scientists 4 Future“ fordern beispielsweise einen Photovoltaikzubau um den Faktor 5. Doch die „GroKo“ stellt den Photovoltaikausbau durch eine Obergrenze ein, die nächstes Jahr erreicht wird. Ebenfalls Null Ausbau in der Windkraft an Land ist die Regel, statt Ausnahme. Bayern stellte den Windkraftzubau komplett ein. Zehntausende Arbeitsplätze wurden vernichtet und keiner spricht davon. Wer versteht das denn?
Wollen Wirtschaftsunternehmen und deutsche Politiker wirklich absichtlich Harakiri begehen und das gesamte deutsche Volk inklusive nachfolgender Generationen mit in den Untergang nehmen?
Verantwortliche Politiker verabschieden sich kollektiv vom Umwelt- und Klimaschutz, statt notwendige Gegenmaßnahmen in konkrete Gesetze umzusetzen.
Können solche Politiker eigentlich auf der Basis von Artikel 2 im Grundgesetz - Punkt 2: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“ irgendwie zur Rechenschaft gezogen werden?
Wähler werden deshalb bei den nächsten Wahlen hoffentlich keine Parteien belohnen, denen Klimaschutz bisher egal war oder gar einen Klimawandel bestreiten.
Vermutlich haben Konzernmanager und Politiker jetzt Panik durch „Fridays For Future“. Immerhin führten die Proteste dazu, dass im Baseler Kantonsparlament der Klimanotstand ausgerufen wurde.
Noch mehr sollten sich die Verantwortlichen vor der geballten Bürgermacht fürchten. Knapp eine Milliarde Euro spendeten Menschen für den Neubau der abgebrannten Notre-Dame. Mehrstellige Millionensummen sind auch schon durch Crowdfunding für ganze Solarparks zusammengekommen.
Warum sollte wie bei Notre-Dame keine Milliarde Euro aus der Gesellschaft zusammenkommen, um beispielsweise hunderttausende von klimabelastenden Öl- und Gasheizungen durch CO2-freie Energiesysteme über Crowdfunding-Kampagnen zu ersetzen?
Alle Medien-Redakteure sind aufgefordert, jetzt endlich über die reale Kriegslage der Klimakatastrophe ausführlich und neutral zu berichten. Selbstverständlich zu den besten Sendezeiten und auf Seite 1.
Ziel ist es, Verbrauchern, Unternehmen, Kommunen, Institutionen, Verbänden und aufgeschlossenen Politikern die dramatische Lage so realistisch wie möglich darzustellen. Aber auch, was jede und jeder unternehmen kann, um das Feuer noch rechtzeitig zu löschen.
Die Regierung MUSS den Klimanotstand ausrufen. Dies ist aber von unseren überforderten und beratungsresistenten Politikern sowie den Profithaien in der Wirtschaft eher nicht zu erwarten.
Wir Bürger und Klimaschützer müssen wohl die Handlungsinitiative übernehmen, damit echter Klimaschutz durchgesetzt wird.
Hoffentlich wird das neue Notre-Dame-Gebäude ab 2030 ein Symbol dafür, wie eine Gesellschaft nach einem gelöschten Großbrand zusammenstehen kann und mit einem Neuanfang ihre Zukunft selbst bestimmt.
In diesem Sinne können wir in der immer kürzer werdenden Zeitspanne die Hebel für einen generationstauglichen Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft doch noch rechtzeitig umlegen.