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Konzept Photovoltaik, Solarthermie, wasserführender Kamin, Heizung

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Eingestellt 2, Apr 2019 in Solare Wärme, Heizen von Anonym

Guten Tag zusammen,

ich plane meinen Energieverbrauch auf "erneuerbare Energien" umzustellen.

zur Ist-Situation:

Haus: ca. 400m² Wohnfläche, BJ müsste in den 50ern liegen. Fassade, Dach neu und ordentlich gedämmt vor 10 Jahren. Heizung ca. 10 Jahre alt Gasbrennwert, Brauchwasserspeicher 300L

Solarthermie für Brauchwasser bereits vorhanden.

In vier Wochen kommt eine PV-Anlage (23kwp) inkl Hauskraftwerk von E3DC mit 19,5kw Speicher ins Haus.

Nun überlege ich den Brauchwasserspeicher und vielleicht auch die Heizung raus zu schmeißen (kann ich im Nebengebäude weiterverwenden) und gegen eine neue mit z.B. 3x800L Pufferspeicher anzuschaffen. Diese Pufferspeicher sollen dann, zum einen von der Solarthermie, dann von einem wasserführenden Kamin und zuletzt von einer Art Durchlauferhitzer (EFG Sandler E-Heat) mit der überschüssigen PV Energie geheizt werden. Die neue Heizung soll quasi nur noch "zuarbeiten".

Vorweg, eine Wärmepumpe kommt bei den Gegebenheiten vor Ort nicht in Frage.

Anbei hab ich mal eine Grafik gebastelt.

Ist so etwas machbar?

Vielen Dank im voraus für die Antwortenimage


   

1 Antwort

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Beantwortet 3, Apr 2019 von Herwig Hufnagel (639 Punkte)

Sehr geehrter Anonym,

es ist sehr löblich, dass Sie auf Erneuerbare umstellen. Sicherlich gibt es Firmen, die eine entsprechende Regelung nach Ihren Wünschen aufbauen können. Aus der Praxis heraus wird die Erfahrung gemacht, dass zu viel Steuerung des Systems Tod bedeutet. Oftmals werden dann solche Systeme "manuell" gefahren, da die Automatik nicht in allen Situationen die effektivste Einstellung findet. Bei einer so hohen Wohnflächen- Quadratmeterzahl ist es sinnvoll, falls noch nicht geschehen, die Rücklauftemperatur der Heizung auf eine möglichst niedrige Temperatur zu bekommen (< 30°C). Nur dann gibt es ordentlich Temperaturgefälle, damit die Pufferspeicher gut arbeiten. Eine Frischwasserstation anstelle des Boilers ist sicherlich auch eine Energieeinsparung. Dabei stören gerade in großen Häusern aber die kleinen Zirkulationsleitungen, die alle Effektivität zerstören könnte (z.B. bei Dauerbetrieb der Umwälzpumpe). Kaskadenartig geschaltete Pufferspeicher können sehr effektiv sein, da nicht immer die gesamte Heizwassermasse mitgezogen werden muss. Ein kleiner Wasserspeicher kann halt bei einer geringen Heizleistung schneller die Energie sammeln und an das Haussystem übergeben. Allerdings kann ein kleiner Wasserspeicher kein Partner einer großen Holzfeuerung sein, da Holzfeuerungen sehr oft "durchbrennen" wollen (z.B. bei Scheitholz). Ich denke, bei diesen Anforderungen und technischen Zusammenhängen ist es sinnvoll, das Projekt von einem Versorgungs- Ingenieur, -Techniker vorab beraten und planen zu lassen, damit Pufferspeichergrößen und Wärmemengen (somit auch die Heizwassermengen), alle Wärmetauscher etc. im Gleichschritt betrieben werden. Sicherlich wird es bei der Gebäudegröße auch sinnvoll sein, die Steuerung nach Wettervorhersage "vorzuregeln". Der Überschuss einer PV sollte aber dennoch, wenn überhaupt für Heizungsnutzung, nur mit einer Wärmepumpe gefahren werden, da der Reststrom im Netz sonst sicherlich besser verwertet werden kann. Auch wenn die möglichen Geschäftsmodelle für Überschussstrom heute noch nicht wirklich greifbar für uns Endverbraucher sind, so werden diese sicherlich entstehen.

Viel Spaß beim Planen, sicherlich eine anspruchsvolle Aufgabe

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