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Eine neue Solarthermie-Anlage oder Erweiterung eine bestehede Photovoltaik-Anlage?

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Eingestellt 10, Jul 2017 in Photovoltaik von Anonym

Wir haben seit Mai 2014 ein 3,36KW Photovoltaik Anlage. Was ist vernünftig :

ein Solarthermie-Anlage oder die bestehende Photovoltaik-Anlage erweitern?

Danke im Voraus für eure Antworten.

   

2 Antworten

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Beantwortet 18, Jul 2017 von Axel Horn (456 Punkte)

Die Frage ist sehr allgemein und ohne Hintergrundinformationen gestellt. Entsprechend allgemein muss zuerst mal die Antwort ausfallen: Natürlich ist es absolut vernünftig, den Energieverbrauch der Heizung mitsamt daran angeschlossener Warmwasserbereitung zu reduzieren. Bereits eine Fläche von 9 m² Kollektorfläche kann monatelang Volldeckung für ein Einfamlienhaus liefern, und das bedeutet, dass nicht nur der eigentliche Wärmeverbrauch durch Solarenergie abgedeckt ist, sondern darüber hinaus auch die Bereitschaftsverluste des konventionellen Wärmeerzeugers auf Null gebracht werden.

Mit 1,5 kW Photovoltaik mehr würde dagegen nur unwesentlich mehr Eigenverbrauch abgedeckt, aber einiges mehr an Überschussstrom ins allgemeine Netz abgegeben, wo beim derzeitigen Ausbauzustand der Ökostromerzeugung immer häufiger ein Überangebot besteht. Das wird so bleiben, bis viele Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Aber dann bringt mehr Photovoltaik in der Nacht keine Wattstunde mehr Strom ins Netz. Die durch die Solarthermie eingesparte Energie steht jedoch im Sinne eines Langzeitspeichers zur Verfügung, um über Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die Stromversorgungslücken aufzufüllen.

Im Einzelfall muss man natürlich prüfen, ob überhaupt noch wenigstens 6 m² Platz für Sonnenkollektoren ist, ob die Südausrichtung einigermaßen passt (Solarthermie ist in der Hinsicht etwas empfindlicher als Solarzellen) und welche Umbauten an der Heizungsanlage nötig sind. Vielleicht ist es sowieso höchste Zeit, einen 30 Jahre alten Kessel zu beseitigen.


Kommentiert 26, Jul 2017 von SimonE (71 Punkte)
Wie mein Vorredner bereits sagte, fehlen einige Huntergrundinformationen. Für eine möglichst autarke Energieversorgung ist eine Solarthermie-Anlage ganz bestimmt hilfreich.

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Wie viel des produzierten Stromes können Sie selbst verbrauchen? Würde ein Zubau tatsächlichen Mehrwert in diesem Sinne bringen oder ist ihnen die PV-Erweiterung als einfache Geldanlage in diesem Fall nützlich genug?

Klar ist: Die Einnahmen sind immer dann am höchsten, wenn die eigene Produktion zum größtmöglichen Anteil selbst verbraucht werden kann. Dementsprechend dann auch die Überlegung: Brauche ich noch weiteren PV-Strom oder ist Solarthermie die sinnvollere Alternative. Und zu diesem Thema hat Herr Horn sicher die passende Antwort gegeben ;)

Freundliche Grüße

Simon Edel
Milk the Sun
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Beantwortet 28, Jul 2017 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)

Moinsen,

das Wesentliche hat Hr. Horn ja schon geschrieben. Für MICH kommt immer das Ausloten der Möglichkeiten dazu.

Strom kann ich auch nutzen, wenn ich keine Wärme benötige, eine Thermieanlage kann nur Wärme erzeugen. Dazu noch die Kosten und der Aufwand. Was ist günstiger, was macht weniger Umstände, ............

Mit dem Ohmpilot von Fronius kann ich "überzählige" elektrische Energie mit einem beliebigen Heizstab in Wärme umwandeln (ähnliches auch von anderen Herstellern). Überschüssige thermische Energie werde ich nicht los.


mfg  tugu

Kommentiert 6, Aug 2017 von Axel Horn (456 Punkte)
Ja, Strom kann man auch nutzen, wenn keine Wärme benötigt wird. Aber der Ökostrom wird schon bald ganz überwiegend für die Elektromobilität verbraucht werden. Folglich bliebe der Wärmesektor in der Energiewende unterversorgt, wenn wir nicht möglichst schnell die 100 TWh Wärmeenergie aktivieren, die Solarthermie jährlich in Deutschland liefern kann.
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