Die Frage ist sehr allgemein und ohne Hintergrundinformationen gestellt. Entsprechend allgemein muss zuerst mal die Antwort ausfallen: Natürlich ist es absolut vernünftig, den Energieverbrauch der Heizung mitsamt daran angeschlossener Warmwasserbereitung zu reduzieren. Bereits eine Fläche von 9 m² Kollektorfläche kann monatelang Volldeckung für ein Einfamlienhaus liefern, und das bedeutet, dass nicht nur der eigentliche Wärmeverbrauch durch Solarenergie abgedeckt ist, sondern darüber hinaus auch die Bereitschaftsverluste des konventionellen Wärmeerzeugers auf Null gebracht werden.
Mit 1,5 kW Photovoltaik mehr würde dagegen nur unwesentlich mehr Eigenverbrauch abgedeckt, aber einiges mehr an Überschussstrom ins allgemeine Netz abgegeben, wo beim derzeitigen Ausbauzustand der Ökostromerzeugung immer häufiger ein Überangebot besteht. Das wird so bleiben, bis viele Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Aber dann bringt mehr Photovoltaik in der Nacht keine Wattstunde mehr Strom ins Netz. Die durch die Solarthermie eingesparte Energie steht jedoch im Sinne eines Langzeitspeichers zur Verfügung, um über Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die Stromversorgungslücken aufzufüllen.
Im Einzelfall muss man natürlich prüfen, ob überhaupt noch wenigstens 6 m² Platz für Sonnenkollektoren ist, ob die Südausrichtung einigermaßen passt (Solarthermie ist in der Hinsicht etwas empfindlicher als Solarzellen) und welche Umbauten an der Heizungsanlage nötig sind. Vielleicht ist es sowieso höchste Zeit, einen 30 Jahre alten Kessel zu beseitigen.