Was sich nun mehr lohnt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Derjenige, der es aus geschmacklichen Gründen nicht haben will, für den lohnt sich beides nicht.
Ein Hausbesitzer, der es haben möchte aber nicht kann, weil sein Anwesen verschattet ist behauptet, das es sich lohnt aber nicht für Ihn, der Verschattung wegen.
Ein anderer meint, die Amortisation wäre zu lang. Genau dieser hat einen großen Hund. Der Hund frisst am Tag drei Euro, bellt gelegentlich und macht regelmäßig Haufen. Auf die Frage, wann sich der Hund amortisiere, brach Gelächter aus mit dem wertvollen Hinweis: Das ist was anderes.
Mit diesem kleinen Intro sollte einfach der Begriff "lohnen" und "haben wollen" illustriert werden. Die Antwort ist also immer subjektiv geprägt.
Wenn von Solaranlagen gesprochen wird, meinen viele die Photovoltaik. Die Solarthermie gerät völlig in Vergessenheit. Dabei hat sie den vierfachen Wirkungsgrad als die Solarstrommodule.
Wer ein Haus hat, der hat auch Energiekosten zu bestreiten. Das Ziel besteht nun darin, diese zu senken. Als Beispiel nehmen wir folgende Situation an. Der tägliche Stromverbrauch liegt bei 10 kWh und der tägliche Heizbedarf im März bei 100 kWh.
Eine 6 kWp Solarstomanlage produziert an einem sonnenreichen Tag 40 kWh und eine Solarwärmeanlage in geeigneter Größe ebenfalls 40 kWh. Was ist nun wichtiger und wertvoller? Die produzierte Wärme wird im Pufferspeicher zwischengespeichert, weil die Heizlast des Hauses bei 4-5 kW liegt. Die Überschüsse werden nach und nach ins Haus abgegeben. Die Solarwärme wird zu 100% selbst verbraucht.
Wie sieht es nun mit der Solarstromanlage aus? 10 kWh werden am Tag benötigt, ein Drittel davon am Tage bei Sonnenschein. Macht einen Überschuß von ca. 36 kWh, der ins öffentliche Stromnetz fließt und vom Energieversorger vergütet wird.
Die Kosten für beide Anlagen liegen im gleichen Bereich um 10.000 Euro. Die Einsparung durch die Solarthermieanlage ist jedoch nur zweidrittel so hoch als die Vergütung des Stromes bei genannter Musteranlage.
Was sich aus dieser Betrachtung nun mehr lohnt, liegt klar auch der Hand. Das ändert sich aber schnell, wenn der Öl- und der Strompreis in die Höhe schießt. Die Stromvergütung bleibt, die Kosten für gekaufte Energie steigen. Ganz zu schweigen von den angedachten PV-Stromsteuern. Die Ersparnis aus der Solarthermie steigen von Jahr zu Jahr. Langfristig gesehen ist man mit Solarthermie besser gestellt.
Wie eingangs erwähnt, ist alles eine Frage der Betrachtung. Es wird viel von der Energiewende geredet. Meist sind es diejenigen, die weder eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage haben.
Soll doch jeder Hausbesitzer selbst entscheiden, ob er Energie zukauft oder selbst produziert. Jeder kann seine persönliche Energiewende selbst herbeiführen. Er muß es nur wollen.
Wie ist Ihre Meinung?