Einer muss die unbequeme Wahrheit ja sagen: Solare Wärmenetze brauchen viel Fläche für die Kollektoren, und das möglichst nahe bei der daraus versorgten Siedlung. Diese Flächen werden häufig als "Bauerwartungsland" angesehen, sind also potentiell das Objekt finanzieller Spekulationen. Ein Quadratmeter Bauland kostet in vielen Ballungsräumen Deutschlands deutlich mehr als ein Quadratmeter Kollektorfläche.
Daraus folgt nach meiner Ansicht, dass solare Freiflächenanlagen besser mit Photovoltaik genutzt werden. HIer kommt es auf ein paar hundert Meter Anschlussleitung mehr nicht an, und so finden sich leichter Flächen, die den finanziellen Rahmen nicht sprengen.
Im Gegenzug ist es Unfug, Hausdächer alleine mit Photovoltaik zu belegen, wo ein Sonnenkollektor mehr Gas oder Öl sparen kann, als sich mit PV-Strom aus derselben Fläche produzieren ließe. Wenn kein Öl- oder Gaskessel, sondern ein Wärmenetz das Haus versorgt, sind am Ende der Leitung eingesetzte Sonnenkollektoren sinnvoll, weil Solarthermie-Technik für niedrige Rücklauftemperaturen und reduzierte Netzverluste sorgt. Das gleicht für den Betreiber des Wärmenetzes die durch Solarthermie verursachte Umsatzminderung aus.