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Können Wärmepumpen zusammen mit Heizkörpern betrieben werden?

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Eingestellt 6, Nov 2015 in Solare Wärme, Heizen von Anonym
   

1 Antwort

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Beantwortet 7, Nov 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Anonym,

diese Frage kann nicht grundsätzlich mit ja oder nein beantwortet werden. Da eine Wärmepumpe ein sehr sensibles Heizsystem ist sind verschiedene Faktoren entscheidend dafür, ob eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe möglich oder auch sinnvoll ist.

Ich habe zum Beispiel seit inzwischen 6 Jahren eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe in einem 2-Familien-Haus mit Einrohr-Heizung und Heizkörpern bei einem Kunden laufen. Obwohl der Hersteller ( Stiebel-Eltron ) damals keine Gewährleistung für die Funktion übernehmen wollte hat sich der Kunde dafür entschieden, eine Wärmepumpe zu installieren. Für mich ist eine mögliche Grundlage zur Entscheidung Pro oder Contra Wärmepumpe ein ganz einfacher Versuch:

Ich bitte die Kunden im Winter an den kalten Tagen die Vorlauftemperatur des bestehenden Heizkessels so weit wie möglich zu reduzieren, um festzustellen, welche Vorlauftemperatur wirklich benötigt wird damit das Gebäude noch ausreichend beheizt wird. Wenn die minimale Vorlauftemperatur im Bereich zwischen 50°C oder höchstens 55°C liegt kann der Einbau einer Wärmepumpe vorgenommen werden. Eventuell muss in einzelnen Räumen ein neuer leistungsfähiger Heizkörper installiert werden, um die Vorlauftemperatur in den optimierten Temperaturbereich der Wärmepumpe zu bekommen.

Meine Erfahrung ist, dass es in fast jedem Fall möglich war eine Wärmepumpe zu installieren. Bei vielen Gebäuden wurden seit der Errichtung Dämm-Maßnahmen durchgeführt, die dazu führen, dass die vorhandenen Heizkörper auch für den Betrieb mit einer Wärmepumpe ausreichend sind.

Ein anschauliches Beispiel ist unser eigenes Gebäude:

- Baujahr 1960

- 2-Familien-Haus

- 176 m² Wohnfläche

- 5 erwachsene Bewohner

Bisheriger Verbrauch: 4.000 bis 4.500 Liter Heizöl pro Jahr ( die letzte Tankfüllung 2013 kostete ca. 3.800,- € für 4.500 Liter )

Verbrauch seit Umstellung auf eine Wärmepumpe: ca. 10.000 kWh ; Strompreis Mischkalkulation Kauf Netze BW ( 70% ) / Eigenerzeugung ( 30% ) ergibt 23 Ct. je kWh, bedeutet Stromkosten von 2.150,- € . Wobei hier derzeit noch Mehrkosten in Höhe von ca. 350,- € pro Jahr entstehen, da wir zum einen die Heizungs-Wärmepumpe über den Haushaltsstrom-Zähler laufen lassen um auch für die WP den selbst erzeugten Strom nutzen zu können. Außerdem beziehe ich auch für die WP einen Ökostrom-Tarif der 1 Ct. je kWh zusätzlich kostet. Es wäre also eine Reduzierung der Energiekosten um mehr als 50% gegenüber der Ölheizung möglich bei kostenoptimiertem Betrieb der Wärmepumpe.

Zusätzlich muss beachtet werden, dass im letzten Jahr mit Öl-ZH nur 2 Bewohner das Gebäude bewohnt hatten, was natürlich automatisch einen etwas geringeren Energieverbrauch bedeutet.

Kommentiert 29, Feb 2016 von Lothar Sinn (10 Punkte)
Hallo Anonym,
geh mal auf Haustechnik-Dialog.de und dort unter Wärmepumpe, dort findest du richtige Profis und Kältetechniker ( Wärmepumpe ist Kältetechnik!)
Gruß Lothar
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