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Isolationsfehler im Solarkabel

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Eingestellt 2, Okt 2015 in Photovoltaik von Karl W. Moosdorf (13 Punkte)

Ich habe bei mehreren PV- Anlagen nach ca. 3 - 4 Jahren einen Isolationsfehler festgestellt. In allen Fällen treten punktförmige Fehler in der Kabelisolierung auf, offensichtlich im Zusammenhang mit Feuchtigkeit. Gibt hier weitere Erfahrungen? Betrifft der Fehler vielleicht nur einen bestimmten Hersteller / Kabeltyp?

   
Kommentiert 12, Okt 2015 von Karl W. Moosdorf (13 Punkte)
Jetzt bin ich einen Schritt weiter, das ist vielleicht auch interessant für Andere:
Leider ergab die weitere Recherche, daß Kabel verschiedener Hersteller betroffen sind, so daß man nicht einfach neue Kabel einziehen kann, ohne zuvor auszuschließen,  daß der gleiche Fehler zukünftig wieder auftritt. Es ist vielmehr so, daß sogar einige der betroffenen Hersteller in der Spezifikation des Kabels die Eigenschaft „feuchtigkeitsresistent“ angegeben haben – was offensichtlich so nicht stimmt.
In der Zwischenzeit habe ich versucht, bei deutschen Kabelherstellern Informationen zu dem Problem einzuholen. Glücklicherweise bin ich dabei auf die technische Abteilung der Firma Lapp Kabel gestoßen. Diese hatten solche Fehler in der Vergangenheit ebenfalls festgestellt.
In einem ersten Schritt wandte sich die Firma Lapp an den TÜV, denn dieser hatte die betroffenen Kabel zertifiziert und erhielt die Auskunft, daß die Wasserbeständigkeit der Kabel dort gar nicht geprüft wird (!).
Die technische Abteilung der Firma Lapp stellte daraufhin eigene Untersuchungen an und hat mir jetzt die Zusammenhänge mittteilen können:

Eine der Anforderungen an Kabel ist aktuell, daß diese halogenfrei sein sollen. Gleichzeitig aber sollen die Kabel auch flammwidrig sein, um Brände bei Kurzschlüssen zu vermeiden. Der im allgemeinen verwendete Zuschlagsstoff, der für die flammwidrigen Eigenschaften sorgt, hat sich aber als hygroskopisch erwiesen – er nimmt also Wasser auf. Und auf diesem Wege gelangt das Wasser in die Kabelisolierung und verursacht dort den festgestellten Isolationsfehler.

Die Firma Lapp hat diese Diagnose zum Anlaß genommen, eine eigene Kabelserie mit der  Zusatzbezeichnung WP (=water proof) zu entwickeln, bei der der für die Wasseraufnahme verantwortliche Zuschlagsstoff ersetzt worden ist.

1 Antwort

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Beantwortet 6, Okt 2015 von Erik Liebert (454 Punkte)

Hallo Karl,

ich habe diese Erfahrung nur mit sehr alten Kabeln (>10 Jahre) die diese mehlhaltigen Bindemittel hatten und auch von Madern gerne angegangen wurden. Ansonsten natürlich gerne mal bei solchen (auch neueren) Kabeln, wo die Biegeradien überschritten wurden und die dann auch noch in der prallen Sonne nicht abgedeckt oder in ständig feuchten Biotopgebieten lagen bzw an Scheuerstellen. Ansonsten in abgeschatteten Bereichen ordnungsgemäß verlegt noch nie Probleme. 

Wenn Du schon einen Riso hast muss ja das Kabel auch irgendwo im feuchten Bereich liegen, richtig?

Üblicherweise kannst Du ja auch über das Datenblatt gemäß der Typenbezeichnung des Kabels gehen, ich habe da schon Hersteller gesehen die bei ordnungsgemäßer Verwendung sehr lange Garantien bieten z. B. Helukabel für sein Solarflex 25 Jahre. Finde ich schon sehr mutig weil man dort ausdrücklich Verlegung im freien UV bestrahlten Bereich hereinschreibt und die Weichmacherwanderung durch Soneneinstrahlung nicht unterschätzt werden sollte. Im Grunde sind es ja ähnliche Einsatzgebiete und Komponenten wie Dachfolien, die dann aber nur 10 Jahre Garantie anbieten und nach 25 Jahren üblicherweise das Ende Ihrer Lebensdauer erreicht haben. Der Hauptfeind ist halt immer die Sonne ;-) auch wenn es ja unser Hauptverbündeter ist....

LG ERik

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