Es ist gut, nach den Gestehungskosten zu fragen. Denn die Frage, wieviel Kosten die Solarthermie einspart, hängt ja auch von der weiteren Preisentwicklung der eingesparten Endenergie (Öl, Gas, Strom, Holz...) ab.
Bei der Solarthermie ist recht genau abzuschätzen, wieviel Energie ein Kollektorfeld in einer bestimmten Anlage liefern kann. Dazu gibt es Simulationsprogramme, aber auch jede Menge Praxiserfahrungen. Die im Solar Keymark Bericht zu einem Sonnenkollektor auf Blatt 2 genannten Kilowattstundenwerte für "Würzburg, 50 °C" sind nicht immer zu schaffen, können aber bei günstigen Voraussetzungen (Standort, Südausrichtung, Niedertemperaturverbraucher) durchaus auch getoppt werden.
Eine Lebensdauer der Sonnenkollektoren von 20 Jahren ohne wesentliche Reparaturen ist bei ordentlicher Dimensionierung und Ausführung zu schaffen.
Mir liegen hier das Solar Keymark Zertifitkat und die Kosten für einen Großflächenkollektor mit 10,5 m² Fläche (gute Größe für eine Solare Kombianlage) vor.
4.914 kWh/Jahr x 20 Jahre = 98.280 kWh
Der Kollektor mit Montagezubehör, Wellrohr und Montage kostet rund 6.500 Euro einschließlich MwSt. Daraus ergibt sich ein Gestehungspreis von rund 6,6 Cent pro kWh.
Jetzt werden viele fragen, wo denn die Kosten für Solarkreis und Medium, für Speicher und Regelung bleiben.
Solarkreis und Regelung lassen sich aus der Förderung für Solarthermieanlagen finanzieren. Beim genannten Kollektor sind 2.000 Euro vom BAFA zu erwarten.
Der Speicher (hier optimalerweise 1.000 Liter) und die darauf basierende effiziente Systemtechnik sind sowieso erforderlich, wenn man die Energiewende ernst nimmt. Bei vielen Anlagen z. B. mit Holzkessel sind sie tatsächlich schon vorhanden, müssen also nicht nochmals der Solarthermie angerechnet werden.
Der Stromverbrauch einer Hocheffizienzpumpe im Kollektorkreis ist praktisch vernachlässigbar. Konkret: mit 1 kWh Strom lassen sich gut 100 kWh Solarwärme aus dem Kollektor holen.
Die Wartungskosten für die Solarthermieanlagen lassen sich gegen gesparte Wartungskosten am Wärmeerzeuger (wegen reduzierter Belastung durch Kaltstarts im Sommer) aufrechnen.