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Rahmenlose PV-Module sind für Fassaden wesentlich ästhetischer.

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Eingestellt 4, Jun 2015 in Photovoltaik von Reinhold F.

Sind diese nicht wesentlich schwieriger anzubringen und auch weniger haltbar?

   

1 Antwort

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Beantwortet 9, Jul 2015 von Erik Liebert (454 Punkte)

Zu rahmenlosen PV Modulen in der Fassade habe ich ein bischen Erfahrungen gesammelt:

Ich kenne eine Fassade mit First Solar Modulen die round about 500 KWh/ Kwp liefert. Ertragsmäßig kommt da also erstmal verhältnismäßig wenig raus. Die Fassade ist 3 Jahre alt und nun gibt es in den Randbereichen einige Stellen wo die Abdichtung anscheinend nicht perfekt war, die Module laufen von innen an was relativ hässlich ist. Man hatte hier auch um die Gesamtoptik zu erhalten Passstücke aus originalen Modulen geschnitten und diese nachversiegelt. Grade diese sind betroffen. Also ist hier doch eine sehr differenzierte Planung erforderlich.

Die Module wurden auf einer Alu Pfosten Riegelkonstruktion geklemmt, einige sind jetzt auch abgerutscht. Ich stelle mir die Klemmmontage sehr schwer vor, da ein zu starkes Klemmen Bruch bedeuten kann und zu schwaches Klemmen zum Abrutschen führt.Auch muss man hier sehr genau die thermischen Ausdehnungen der Unterkonstruktion beachten, wenn man großflächig eng montieren möchte. Da sind Dehnstellen erforderlich!.

Andere Module habe ich mit einer rückseitig mit Kraftkleber aufgebrachten Einhängehalterung gesehen. Hier ist es aber sehr schwer, wenn einmal ein Modul defekt ist dies zu tauschen, da die Elemente sich ja quasi gegeneinander verriegeln.

Auch ist ja nun bei Fassaden eine bauaufsichtliche Zuassung im Einzelfall erforderlich, wenn man ein solches System erstellen will. Dies bedeutet zusätzliche Kosten bzw sind die verfügbaren Systeme dann eh sehr teuer vom Systempreis.

Was sich so einige Leute denken, wenn sie ein GS Solar Dünnschicht Restpostenmodul für 20 EUR erwerben und damit dann eine Fassade bedecken wollen ist also zum einen gar nicht zulässig, und wenn dann wirklich mal ein Modul herunterfällt aus welchen Gründen auch immer wird keine Versicherung zahlen ( oder der Mader geht in die hinterlüftete UK und nagt das Kabel an und es gibt einen Brand...) und zum anderen sehe ich aufgrund der schlechten Wartungsmöglichkeiten hier langfristig auch Probleme ( man suche da mal einen Riso Fehler...auch hierfür muss sowas im Vorfeld sehr gut geplant sein); eine Fassade ist entgegen dem Dach immer im direkten Blick und Mangelstellen fallen dem Betrachter hier doch stark ins Auge. 

Man könnte also zusammenfassen sagen dass es hierfür schon starkes Interesse gibt aber keine wirklich guten Systeme ausser für wirklich hochpreisige Prestigeobjekte.

Wenn es ein System ohne Glasträger als Verbund zum Integrieren in z. B. WDV Systeme geben würde,wo auch das Problem der Zulassung sich wahrscheinlich einfacher darstellen würde dann könnten sich auch solche Systeme behaupten.

So wird es aber wie die Solardachziegel eher ein Nischenprodukt bleiben.

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